die rucksaecke sind zum letzten mal vollgestopft, in zwei stunden steigen wir ins taxi zum flughafen und um 14.30uhr ortszeit hebt der flieger richtung johannesburg ab...
alles hat ein ende. diese woche, die zwei monate in madagaskar, die zeit in afrika, unsere reise. nach einem kurzen stopp bei gila und vincent landen wir montag morgen in zuerich. wir freuen uns riesig auf die heimat, vor allem natuerlich auf unsere familien und freunde. bald gibt's wieder fondue und apfelstrudel. unglaublich! es war klar, dass es irgendwann eine rueckkehr geben wird, doch jetzt, wo sie vor der tuer steht, koennen wir's kaum glauben. die aufregung ist groesser als vor dem abflug nach delhi.
ein blick zurueck: waren das wirklich drei jahre und zwei monate? erinnerungen an zahllose momente. in die vorfreude mischt sich wehmut. so viel schoenes durften wir sehen und erleben. kein tag glich dem andern, es gibt keinen schoensten, keinen schlimmsten - jede erinnerung schaetzen wir hoch. irgendwie unglaublich, irgendwie ein kleines wunder. wer haette das damals, anfangs oktober 2002 fuer moeglich gehalten. wir sind einfach nur gluecklich und ungemein dankbar.
ohne die vielen tollen
menschen, denen wir begegnet sind, waere unserer reise nie das geworden, was sie geworden ist. die brotverkaeuferin am strassenrand, der hilfsbereite unbekannte an der kreuzung, der besorgte polizist... leute wie du und ich; auch wenn sie andere sprachen sprechen und anderst dreinschauen. ueberall wo wir waren, waren die leute in erster linie freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit. nicht unbedingt selbstverstaendlich, wenn man ihre lebensumstaende sieht, dafuer um so bemerkenswerter. das ist fuer mich die wichtigste und schoenste erfahrung der letzten drei jahre: ich weiss nun, dass ich in jedes land der welt gehen kann ohne angst haben zu muessen, denn ueberall leben fast ausschliesslich ganz normale, aufrichtige menschen mit sorgen, aengsten, gewissen und freuden wie wir. aengste und unsicherheiten die ich zu hause gehabt hatte, wurden waehrend der reise als aus unwissenheit entstandene vorurteile entlarvt.
ich moechte jede und jeden ermutigen die noch nie in solcher art dagewesenen moeglichkeiten des reisens so gut wie moeglich auszuschoepfen. fuer eine woche, ein monat, ein jahr oder eine ewigkeit - egal, hauptsache man verlaesst die eigene vermeintliche sicherheitszone fuer ein weilchen und entdeckt, was es denn da draussen alles zu entdecken gibt. fahrt nicht in abgeriegelte klubs, mietet keinen privat-chauffeur, lasst euch von provisionsgeilen reisebuero-agenten keine ueberteuerten pauschalen aufschwaetzen. glaubt nicht die vielen angst machenden geschichtchen, die man ueberall so gern erzaehlt, welche letztlich nur dazu dienen, dass man das zehnmal mehr fuer einen urlaub bezahlt als dass er vor ort organisiert kosten wuerde (und von den unvergesslichen, unbezahlbaren abenteuern, erfahrungen und erlebnissen die einem dadurch entgehen, ganz zu schweigen). auf, auf! entdeckt atemberaubende landschaften, unglaublichste pflanzen- und tierarten, kulinarische genuesse, faszinierende kulturen und ihre geschichtlichen hintergruende. begegnet den wahren juwelen, den menschen des taeglichen lebens (dem busfahren, der marktfrau, dem bauer - nicht dem hotelmanager, nicht dem deutschsprachigen europaeischen reiseleiter).
die welt ist ein wunder, ein traum, das paradies. wie unglaublich gluecklich muessen wir uns schaetzen, dass wir sie geniessen, uns an ihr freuen koennen.
dies impliziert natuerlich, dass wir auf die welt (mit allem was dazu gehoert) aufpassen muessen. leider gibt es ein paar wenige menschen, die skrupellos natur und andere menschen ausnuetzen - vom taschendieb zum korrupten praesidenten, vom wilderer zum gierigen ceo. es sind nur wenige - auch das ist in jedem land der welt gleich, von madagaskar ueber oesterreich bis in die schweiz. wie man ihnen begegnet, muss jeder fuer sich selbst entscheiden / vor sich selbst verantworten.
posted by christoph 08:09
