juhuiii!!!
langes wochenende. auch in madagaskar ist der erste november ein feiertag und wie ueberall sonst auf der welt, fiel er dieses jahr auf einen dienstag. grund genug den montag zum landesweiten ruhetag zu erklaeren, d.h. wir hatten offiziell kein franz und vier tage frei.
entschieden uns an die ostkueste zu fahren. nicht nur wir; die ganze hauptstadt war auf achse! zahllose autos, schwere lastwagen, ein fahrradrennen... statt sieben, dauerte die fahrt nach toamasina zehn stunden. keine chance noch am gleichen abend weiterzufahren, also verbrachten wir die nacht in einer der wichtigsten hafenstaedte madagaskars.
toamasina (tamatave) hat schon bessere tage gesehen. ehemals prunkvolle koloniale gebaeude lottern vor sich hin, die strassen sind mit schlagloechern gepflaestert und ueberhaupt macht alles einen ziemlich trostlosen eindruck. wir begnuegten uns mit einem kurzen morgenspaziergang zum strand und hafen.
eine besonderheit: die vielen
pousse-pousse (mit manneskraft gezogene rickshaws). why not, dachten wir, geben wir den jungs was zu arbeiten und lassen uns zur bus-station fahren. wie gewohnt vereinbarten wir den preis, 2.500 fmg fuer jeden, im voraus. ein abenteuer bahnte sich an! fuers erste wurden wir in einem grossen bogen zum ziel chauffiert. als ich bezahlen wollte, machten die zwei jungs eine riesen szene, wir haetten 1.000 ariary fuer jeden ausgemacht(1.000 ariary = 5.000 fmg). ich sah das anderst, sagte nein und da sie das geld nicht nehmen wollten, machten wir uns auf die suche nach unserem buschtaxi.
die malagasy haben eine echte unart, im nachhinein vorher ausgemachte, bzw. eindeutige preise in frage zu stellen, hoehere summen zu verlangen. gibt man nicht klein-bei, laeuft der arme arme entruestet weg, verschwindet ein weilchen, kommt zurueck in der hoffnung, man haette den eigenen "fehler" eingesehen und sei inzwischen zahlungsbereit.
wir hatten das spielchen bereits einige male mitgemacht, liessen uns also nicht beeindrucken. dies brachte die zwei jungs erst recht auf. blind vor wut verwehrten sie mir das einsteigen ins taxi. wir diskutierten wild, sie schimpften mich weiss gott was, einer der die bereits ausgebeuteten einheimischen fuer dumm verkaufen wollte, forderten mich zur "bataille" auf usw. usf. inzwischen hatte sich eine menschenmenge um uns gebildet, das taxi war voll uns wollte abfahren. was soll's, dachten wir, geben wir halt jedem die 1.000 ariary. auch das wollten sie nicht. nein, 5.000 ariary fuer jeden sei ausgemacht, schliesslich haetten sie uns auch zwei stunden eine stadtrundfahrt gegeben, hiess es auf einmal. eine knappe halbe stunde hatte sich verfierfacht, das bogen-fahren war auch unser fehler. jetzt wurde es lustig. die zwei uebertrieben derart, dass sich die menschenmenge laengst auf unsere seite geschlagen hatte, mir zeichen gab, ja nicht mehr zu bezahlen. doch die zwei gaben nicht nach. schliesslich bot sich ein mann an, uns zur
polizei zu fahren. gesagt, getan. in ein paar minuten war die sache geregelt, jeder bekam seine 1.000 ariary und fertig. das unglaubliche: manuela hatte im taxi zusammen mit all den andern passagieren gewartet, bis ich von der polizei zurueckkam. fuer alle war es klar, dass man erst fuhr, wenn wir unser problem geregelt hatten - was wiederum sehr nett war:-)
endlich auf dem weg nach norden. die strasse saeumten kleine doerfer. allerhand
tropische fruechte wurden feil geboten. von bananen, wassermelonen und mangos ueber jackfruit bis custard apple (deutsch: ochsenherz-, rahm-, zucker- oder zimtapfel - was immer dir gefaellt). dazu jede menge sachen, die wir nicht kannten und kleine ringe getrockneter crevetten. es erinnerte stark an sued-ost asien, gefiel uns entsprechend super.
mahambo ist eines dieser typischen doerfer. umgeben von dichter vegetation, die sich bis zum makellosen strand erstreckt. verliebten uns auf den ersten blick, malerischer geht's nicht. wir fanden ein erstklassiges bungalow direkt am strand - so hatten wir uns das vorgestellt;-)
eine bucht reihte sich an die andere, der sandstrand schien endlos. die naechsten zwei tage verbrachten wir mit spazieren gehen, plantschten im warmen indischen ozean, bauch in die sonne legen... kurz, taten all dies, was man am strand eben so tut. abends gab's natuerlich fisch und wer straende mag dem sei versichert, mahambo ist ein stueck vom
paradies.
besonders nett, der kleine ort und seine bewohner. hier nahmen wir den fruehstuecks-kaffee, probierten all die vielen dinge, die man so herausbaeckt (bananene, maniok etc.) und genossen die eine oder andere kokosnuss. marcelina, die dame vom kleinen kaffee-stand, plapperte ohne ende, wir gaben brav antwort und die anwesenden dorfbewohnder kicherten wie gewohnt ohne ende;-) heile welt.
doch auch unsere bisher schoensten tage in madagaskar hatten ein ende - das wie immer viel zu schnell kam. einmal mehr standen uns stunden im taxi-brousse bevor. ein kurzer umweg ueber fenoarivo-atsinanana, kleiner marktort mit den besten bananen des landes (kauften gleich einen vorrat fuer die ganze woche), garantierte uns sitzplaetze nach toamasina. umsteigen und mit dem nachtbus weiter nach antananarivo. kamen um drei uhr morgens an. zu unserer ueberraschung blieben vorerst alle passagiere sitzen, schliefen weiter bis um fuenf. es daemmerte, die strassen wurden belebter und taxis fuhren wieder. jetzt erst stieg man aus.
beginn einer weiteren schulwoche - diesmal einer ganz kurzen;-)
posted by christoph 11:40