Dienstag, August 30, 2005

 
aktueller standort: Swakopmund, Namibia. alles in butter, nur sau kalt ist es hier (atlantik-kueste). blicke ich in die ferne, weit ueber den horizont hinaus, kann ich Suedamerika sehen. vor gar nicht langer zeit standen wir mal dort, schauten in die entgegengesetzte richtung und dachten: was haelt wohl afrika fuer uns bereit. auch damals war es sau kalt, der atlantik eben...


die zeit vergeht - ich weiss, ihr wisst das bereits. trotzdem, wir denken derzeit immer oefter daran. die letzten drei jahre vergingen ja wirklich im flug. bald ist unsere ankuendigung realitaet (wenn nichts dazwischen kommt, versteht sich), wer haette das damals gedacht. wir nicht;-))


zeit zu verraten, was wir im schilde fuehren. bis ende september machen wir noch im roten audi Namibia und Suedafrika unsicher. dann fliegen wir fuer zwei monate nach Madagaskar. nicht zum faulenzen, zum franzoesisch lernen - damit wir uns mal mit den volksstaemmen in der westlichen ecke des eidgenoessischen laendchens verstaendigen koennen;-) zum ersten advent schauen wir nochmals in Johannesburg vorbei, tanken ein bisschen sonne und koennen dann wahrscheinlich nicht mehr schlafen, bis wir am 5. dezember in Zuerich Kloten landen.


however, bleiben wir in der gegenwart. noch sind wir in Afrika, reisen fleissig und schreiben ab und zu ein berichtchen.
weiterhin viel spass & bis bald!




Mittwoch, August 03, 2005

 
Victoria Falls, ein naturschauspiel der besonderen art. nicht umsonst zaehlen sie zu den sieben weltwundern.
die wasserfaelle befinden sich zu einem teil auf Zambia seite (Livingstone) und zum anderen auf Zimbabwe seite. grenze zwischen den beiden laendern ist der Zambezi Fluss. unser besuch begrentzte sich nur auf die Zambia seite. natuerlich haetten wir auch gerne den teil in Zimbabwe (angeblich nicht so schoen, aber dramatischer) angeschaut, doch als wir uns am grenzposten bezueglich visabestimmungen erkundigten liessen wir von diesem unternehmen relativ rasch ab. die kosten waren eindeutig zu hoch.
mit unseren visa- und eintrittsgeldern den machtmissbrauch von praesident Mugabe unterstuetzen muss ausserdem auch nicht sein! was dieser mann dem land und seinen leuten antut ist unglaublich. er und seine frau (sie haelt uebrigens den rekord bei Herolds in London) froehnen sind in luxus waehrend die bevoelkerung wortwoertlich am hungertuch nagt. dem nicht genug, machte er kuerzlich tausende menschen obdachlos, indem er ihre, eh schon sperrlichste behausung ueber den haufen raeumen liess. offiziell wird angegeben ein wohnbauprojekt sei der grund gewesen, doch in wirklichkeit hing es mit den letzten wahlen zusammen. angeblich war diese besiedlung auf der seite der opposition. da muss man sie natuerlich gleich vom feld raeumen, eh klar. was dieser mann auffuehrt ist umbegreiflich. land und leute scheinen ihm vollkommen egal zu sein, hauptsache er lebt in vollem ueberfluss. eine sehr tragische und traurige situation. warum keiner eingreift und dem ganzen ein ende setzt? ich weiss es nicht!


zurueck zu den Victoria Falls. zuerst ein paar grundlegende daten: die wasserfaelle erstrecken sich ueber 1,7 km breite und erreichen eine hoehe von mehr als 100 metern. die durchschnittliche wasserfluss betraegt eine million liter pro sekunde, wobei sich diese zahl in der hochsaison (Maerz bis Mai) bis ins neunfache steigern kann - unglaublich! zur zeit haelt sich der wasserfluss im durchschnittlichen bereich, was den vorteil hat, dass man die schlucht besser sehen kann. in der hochsaison ensteht derart viel wasserstaub, dass kaum etwas zu erkennen ist.
wir verbrachten einen ganzen tag bei den faellen, spazierten herum, steuerten verschiedene aussichtspunkte an, beobachteten die, sich veraendernde sonneneinstrahlung und genossen ansichten aus unterschiedlichen blickwinkeln. einer der aussichtspunkte fuehrte uns auf die Victoria-Falls-Bruecke, welche ueber den Zambezi Fluss fuehrt und somit grenzposten zischen Zambia und Zimbabwe darstellt. diese bruecke ist fuer, nicht wenige, besucher ein beliebter ort, um sich in die tiefe zu stuerzen. hierbei handelt es sich keineswegs um lebensmuede, sondern vielmehr um Bungee-jumping-fanatiker. die einen geniessen einen tollen blick auf schluchten und wasserfaelle, die anderen den sprung ihres lebens. wie sagt man so schoen: "jedem das seine" ;-)
es war ein toller tag, ein absolut faszinierender ort! sei es die formation, die tiefen schluchten, die das wasser gebildet hat, der fluss oder die einzelnen wasserfaelle - eins wie das andere zieht einen noch mehr in seinen bann!


Livingstone umgebung ist nicht nur in landschaftlicher sondern auch in kulureller hinsicht sehr interessant. die umliegenden doerfer sind von verschiedenen volksstaemmen besiedelt und werden nach wie vor im traditionellen sinn bewohnt und regiert (koenig und koenigin). die leute wohnen in ihren erd- und strohhuetten, holen wasser aus gemeinschaftsbrunnen, kochen am feuer (strom gibt es nicht), ...
je nach groesse und wohlstand des dorfes gibt es mehr oder weiniger gewerbe - brot backen, strohmatten machen, gemuese und/oder lebensmittel verkaufen, maisbier brauen, tischlern, haeuser bauen, schnitzereien machen, ... jeder versucht in irgendeiner weise etwas geld zu verdienen.
ein besuch im Mukuni Village ermoeglichte uns einen kleinen einblick in ihr taegliches leben und ihre grosse begabung im holzschnitzen. als abschluss der gefuehrten villagetour wartete ein grosser handicraft-market auf uns ;-) man merkte, dass sie schon sehr gut mit tourismus umzugehen wissen - gewifte leute!
dies war ein vorgeschmack, unsere richtige village-erfahrung erhielten wir im Simonga village. dieses, viel kleinere und auch aermere doerf hatte sich erst vor kurzem fuer ein tourismusprojekt entschieden. sie bieten die moeglichkeit an, ein oder mehrer tage bzw. naechte bei ihnen zu verbringen und villagerfahrung zu sammeln. dass sie noch nicht viele touristenbesuche hatten, kann man wirklich sehen und spueren. sie sind super herzlich, die preise sind moderat und es gibt (noch) keine souvenirstaende oder sonstige sonderheiten (unterkunft, essen, shows, ...) fuer uns touristen.
wir spazierten mit unserem guide (ist noetig wegen der sprachbarriere) im dorf herum, wurden der headlady (stellvertretung vom koenig, der in einem anderen dorf lebt) vorgestellt, besuchten verschiedene familien, erhielten tradtitionelles essen (einfach aber gut), schauten bei der schule vorbei, probierten, das grade fertiggebraute maisbier, sahen die traditionelle bauweise, beobachteten frauen beim wasserholen und waesche waschen, lernten den "tischler" kennen, begutachteten die "dorfbaeckerei", wo uns der feine duft von gerade backendem brot uns in die nase stieg ;-) ...
am abend wurde wie ueblich ein feuer gemacht, welches fuer licht und waerme sorgt. im null komma nix hatte sich, wie schon bei unserer ankunft, eine scharr kinder um uns versammelt. sie hatten ihre helle freude mit uns, sprangen uebermuetig herum, tanzten und sangen lieder. waren die kids etwas ruhiger nutzte unser guide die gelegenheit um ein paar seiner geliebten quizfragen an uns zu richten.
dieser aufenthalt im Simonga Village (verbrachten eine nacht) gab uns das gefuehl einmal kurz ins leben dieser leute einzutauchen. wir genossen ein unvergessliches erlebnis!


mit dieser tollen erfahrung sagen wir Zambia und seinen freundlichen menschen auf wiedersehen. unsere reise fuehrt uns weiter richtung westen. ueber den Caprivi-strip (Namibia) werden wir nochmals einen kurzen abstecher nach Botswana machen - das Okavango Delta wollen wir uns keinesfalls entgehen lassen.




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