Salar de Uyuni - ein highlight der besonderen klasse!
die 6stuendige busfahrt von Potosi nach Uyuni fuehrte weiter durch`s bolivianische hochland. karge gegend mit fast keiner vegetation (abgesehen von steppengras), dafuer aber jede menge berge, huegel und schluchten. Uyuni, auf 3 670 m seehoehe, liegt in einem flachen, offenen gebiet. die stadt machte auf mich einen etwas traurigen eindruck, kein gruen, keine baeume, viel wind und eisige kaelte. aber eben, wir waren ja nicht wegen der stadt gekommen, sondern wegen der Salzwueste.
aufgrund der politischen probleme in den letzten wochen, sank die nachfrage an touren stark - viele der touristen hatten das land verlassen.
fuer uns wirkte sich der mangel an touristen vorteilhaft aus - attraktive preise, mehr platz im jeep, weniger touris bei sehenswuerdigkeiten und unterkuenften, ...
da wir zu viert waren (hatten uns mit Daniel & Annika getroffen, unsere deutschen freunden, die ebenfalls in Cochabmaba gestrandet waren) mussten wir keine wartezeit (fuer mehr teilnehmer) in kauf nehmen und konnten problemlos eine vier-taegige-tour fuer naechsten tag buchen.
erster tag:unsere tour begann mit dem
"eisenbahnfriedhof". unmittelbar ausserhalb von Uyuni gibt es einen abstellplatz fuer alte lokomotiven und gueterwagons. die alten teile, einige unter ihnen sind bis zu 150 jahre alt, rosten einfach vor sich hin. die idee ein museum daraus zu machen ist schon laengst in vergessenheit geraten.
nach diesem nostalgischen einstieg, ging`s direkt in die salzwueste Salar de Uyuni. die oft meterdicke salzschicht erstreckt sich ueber eine flaeche von 12 000 quadratkilometer. in dieser weissen, glitzernden wueste gehen zeit- und raumgefuehl voellig verloren. der horizont ist kaum erkennbar und es gibt keinerlei anhaltspunkte, nur leere - faszinierendes gefuehl!
die erste attraktion, kurz nachdem wir die weisse flaeche befahren hatten, war die kleine ortschaft
Colchani. jeder der einwohner verdient seinen unterhalt in der einen oder anderen art und weise mit salz. die weisse kostbarkeit in dieser gegend ist fuer den menschlichen konsum geeignet. in kleinen bergen zusammengeschuerrft, wird es mit lastwaegen zum dorf transportiert, in grossen saecken verpackt und dann zur weiterverarbeitung versandt. fuer die kauflustigen touristen wird natuerlich auch allerhand souvernir (aus salz gemacht versteht sich ;-) angeboten.
es ist ein geniales gefuehl in diesem weissen meer aus salz zu stehen bzw. zu fahren. als wir darauf herumspazierten hatte ich immer das gefuehl harten schnee unter meinen fuessen zu haben. die tatsache dass das ganze weiss um einem herum salz ist, ist schwer zu begreifen.
weiter richtung zentrum, steuerten wir ein
salzhotel an. das vollkommen aus salzbloecken gebaute haus (inkl. einrichtung) ist nicht als unterkunft gedacht, sondern dient als museum. witziges gefuehl auf einem stuhl aus salz zu sitzen ;-)
weiter ging die fahrt durch`s ewige weiss. mitten im nichts tauchte ploetzlich ein grosser huegel, genannt
Isla de los Pescadores auf. die insel der fischer (so der uebersetzte name) ist ein paradies fuer kakteenliebhaber. die meterhohen stechlinge besiedeln die ganze insel. bei einem rundgang konnten wir uns von den verschiedenen formen und groessen der kakteen gar nicht satt sehen - einer wie der andere sah noch besser aus. knipsten natuerlich unmengen von fotos.
von der spitze des huegels genossen wir einen genialen rundumblick - ausser den hohen bergen in der weiten ferne, sahen wir weiss, weiss und nochmals weiss ;-).
bei unserer fahrt quer durch die salzwueste erreichten wir eine stelle wo sogar die bergspitzen am horizont verschwunden waren. dies war der ideale platz fuer
"perspektiv-fotos". durch das nicht-vorhandene raumgefuehl kann man beim fotografieren wunderbar mit der perspektive spielen. fuer diejenigen, die sich nichts darunter vorstellen koennen, am beginn des berichts findet ihr ein paar beispiele.
es war mega lustig herumzuexperimentieren! je mehr man probierte ("uebung macht den meister" ;-) desto mehr ideen bekam man und desto besser funktionierte es. leider hatten wir halt nicht den ganzen nachmittag zeit, sodass ich vom "meister" noch weit enfernt blieb.
auf der suedost-seite der Salar losgestartet erreichten wir am abend die suedwestliche grenze. nur knapp ausserhalb der salzwueste bezogen wir quatier. bei der unterkunft handelte es sich ebenfalls um ein salzhotel. da es sich ausserhalb der Salar, in einem kleinen dorf befindet (kein problem mit wasser und sanitaeren anlagen), ist das naechtigen erlaubt. wir waren zwar nicht mehr vom weissen salzmeer umgebung, doch das hotel verlor deshalb keineswegs an seiner einzigartigkeit. ein tolles erlebnis, die nacht in einer derart speziellen unterkunft zu verbringen. wie schon im museum, war auch hier alles aus salz - hocker, tische, boden, betten, ... hockerkissen und matratzen gluecklicherweise aber nicht ;-)
der
zweite tag unserer tour fuehrte durch´s
Deserto de Siloli. diese, von vulkanen geformte region ist umgeben von huegeln, bergen und vulkanen in allen erdenklichen farben. grund fuer das farbenspiel sind die verschiedenen mineralien. der sued-westen boliviens ist der himmel-auf-erden fuer mineralien-freaks.
nach einigen stunden fahrt, vorbei an einem kleinen militaerstuetzpunkt mit witzigen iglofoermigen bunkern, sahen wir die rauchschwaden vom aktiven
Vulkan Ollagüe in die hoehe steigen. einige wenige vulkane in der gegend sind noch aktiv, ausbrueche gab`s aber schon ewigs nicht mehr.
die landschaft aenderte sich waehrend der fahrt staendig, einmal mehr felsformationen, dann wieder mehr sandiges gebiet mit sanften huegeln.
Arbol de Piedra gilt auf der tour als das highlight unter den felsformationen. wie schon der name sagt, sieht er aus wie ein versteinerter baum. toll, aber ob ich ihn als meinen favouriten bezeichnen wuerde weiss ich nicht. wir haben auf der tour sooo viele tolle formationen gesehen, dass es schwer faellt sich fuer eine zu entscheiden.
in der zweiten haelfte des tages erfreuten wir uns am anblick mehrerer bergseen. der strahlend blaue himmel und die absolut klare luft in dieser hoehe machten ihr erscheinungsbild ganz besonders schoen. am meissten beeindruckte
Laguna Colorada. der groesste see von allen erschien in einem bemerkenswerten rot-ton. ein super bild!!!
tiere gab es natuerlich auch zu sehen. neben den beliebten
Flamingos, sahen wir
Llamas, Alpacas, Vicuñas, ein
hasenaehnliches tier mit langem buschigen ringelschwanz (weiss den namen leider nicht), einen
fuchs und verschiedene
wasservoegel.
die nacht am
Laguna Colorada (in einer einfachen hospedaje) war mega kalt. mit warmer unterwaesche, bettsocken ;-), schlafsack und decken ueberstanden wir sie aber ganz gut.
am
dritten tag hiess es zeitig aufstehen, um vor sonnenaufgang das
Geysirfeld Sol de Mañana zu erreichen. die Geysire, die nur morgens aktiv sind, liegen auf sage und schreibe
4 800 m ueber dem meeresspiegel. wohin man schaute, ueberall dampfte und rauchte es - ein genialer anblick! leider war es zu kalt, um sich laengere zeit dort aufzuhalten. schon bei der anfahrt hatten sich die scheiben des jeeps vereist, bei den Geysiren hatte es dann laut fahrer etwa -20 C.
auf unserer fahrt zu den heißen quellen der Salar Chalviri loeste sich das eis der fenster wieder. am ziel angekommen, konnten die jungs einem heissen bad nicht wiederstehen, haetten am liebsten den ganzen tag drin verbracht. als sie sich endlich aufraffen konnten das heisse nass zu verlassen, hatten sie schon beinahe schwimmflossen angesetzt (wo auch immer ;-) Annika und mir war die aussentemperatur fuer ein volles bad zu kalt, wir genossen ein angenehmes fussbad.
Laguna Verde war ein weiteres highlight. der blau-gruene see ist in eine atemberaubende landschaft eingebettet. der dahinter emporragende
Vulkan Lincancahur macht das bild perfekt.
hier hiess es abschied nehmen von unseren freunden. Annika & Daniel setzten ihren trip nach Chile fort und unser englischer kollege Andrew fuhr zurueck nach Uyuni. Christoph und ich waren die einzigen, die die reise nach Tupiza fortsetzten. ploetzlich war es richtig leer und einsam im jeep. schade, dass wir nun allein waren, hatten wir uns alle doch sehr gut verstanden.
anyway, die tour ging weiter. fuer den rest des tages hiess es fiel fahren und unglaubliche landschaftsbilder bestaunen. wir passierten mehrere paesse, taeler und fluesse, sahen mehr mineraliengefaerbte bergketten, felsformationen, vulkane, ... atemberaubende ansichten,
schwer in worte zu fassen.
vierter tag: mehr fahren und noch mehr abwechslung in sachen landschaft. wir durchquerten ein gebiet wo Llamaszucht als die einzige erwerbsmoeglichkeit gilt. die meisten waren in herden da und dort verstreut, doch sahen wir auch welche die mit salzbloecken beladen waren. diese Llama- und auch Eselzuege transportieren salz von Salar de Uyuni mehr als 300 km nach Tarija, um sie dort zu verkaufen - unglaublich!
kurz vor Tupiza gelangten wir ins tal der
El Sillar. diese grossen, feinen felsformationen sehen aus wie viele schmale tuerme - einzigartig. wir hatten ein derartiges phaenomen schon in San Pedro de Atacama (Chile) gesehen, doch diese hier uebertrafen das bisher gesehene um einiges.
dann war es soweit wir hatten die stadt
Tupiza und damit das ende unserer vier-taegigen tour erreicht. Tupiza ist ein nettes, ruhiges oertchen, umgeben von einer bizarren landschaft. beim pferdeausritt ins
Valle de los Machos konnten wir die gewaltigen felstuerme nochmals aus naechster naehe bestaunen.
die ganze tour war ein unglaublich schoenes, eindrucksvolles, spektakulaeres, interessantes, ... erlebnis!!! Salar de Uyuni - fuer mich der hoehepunkt Boliviens!
posted by manuela 17:11