Mittwoch, März 23, 2005

 



suedliches Patagonien ade! den weg richtung norden starteten wir im raketentempo. in Ushuaia den bus bestiegen, verliessen wir ihn erst wieder in Puerto Madryn, was auf halber strecke zu Buenos Aires liegt. an unserem zielort angekommen, war`s jedoch mit der ersehnte dusche immer noch nichts :-( noch am gleichen tag mieteten wir mit einem hollaendischen paerchen ein auto und machten uns auf zur Peninsula Valdes. nach einbruch der dunkelheit hatten wir endlich unsere schlafstaette in Puerto Pyramidas erreicht. 39 stunden auf achse lagen hinter uns, endlich konnten wir uns anstaendiges essen, heisse dusche und bequemes bett goennen - das war vielleicht eine wohltat sag ich euch ;-)


mit ausschlafen naechsten morgen war`s aber nichts. zeitig wurde der motor gestartete um zur flut Punta Norte zu erreichen. grund fuer diesen zeitdruck waren die Orcas (Killerwale). zu dieser jahreszeit kommen die wale an strandnaehe, um Robbenbabies zu fressen. manchmal lassen sie sich sogar anschwemmen und fressen die kleinen wortwoertlich vom strand weg. diese fertigkeit besitzten jedoch nur einige wenige wodurch das beobachen dieses spektakels eine regelrechte sensation bedeutet.
wir waren leider nicht unter den gluecklichen.
der erste tag auf der halbinsel war bewoelkt und extrem windig, was ziemlich viel wellengang verursachte. Orcas haben das gar nicht gerne, folglich liess sich kein einziger blicken. wir nuetzten den tag, um den rest der insel und seine bewohner (Pinguine, Seeloewen, See-Elefanten, Guerteltiere, Nandus, Guanacos, Graufuechse, ...) zu erforschen.
besonders suess fand ich die Guerteltiere. am aussichtspunkt Punta Norte saussten sie wie verrueckt zwischen bueschen und parkenden autos umher. als wir herausgefunden hatten, dass sie bei einem raschelndem geraeusch neugierig stehenbleiben, gab es endlich ein paar schnappschuesse zu verzeichnen. danach beobachteten wir vergnuegt andere touristen, die mit fotoapparaten bewaffnet hinterherjagten ;-)


die begegnung mit See-Elefanten war ebenfalls sehr spannend. da eigentlich nicht saison fuer diese tiere herrscht, waren nur ein paar weibchen anwesend. das positive daran, wir konnten sehr nahe an sie rangehen. anfangs fuehlten sie sich etwas bedroht, riessen ihre maeuler auf und gaben eigenartige bruell-laute von sich, doch nach einer weile hatten sie sich an uns gewoehnt. ein gewisser sicherheitsabstand mussten wir aber staendig einhalten, denn sie koennen durchaus aggressiv werden. die weibchen sind vom aussehen den seeloewen sehr aehnlich, nur um einiges groesser. die maennchen sind zwei bis dreimal groesser als ihre weiblichen artgenossen und besitzen ausserdem eine riesige schnautznasen. leider sahen wir ihr abbild nur auf einem prospekt.


am morgen des zweiten tages versuchten wir erneut unser glueck bei den Orcas. die vorraussetzungen waren perfekt - schoener tag und windstille.
ja! sie waren da, ganze zehn stueck :-) ein problem gab´s aber trotzdem. es gab zwei stellen, wo sich die robben am strand tummelten. leider hatten sich die Orcas fuer die ziemlich weit entfernt liegende entschlossen. das fernglas kam uns zu hilfe und ermoeglichte das ganze geschehen etwas ranzuholen. wir konnten ihre rueckenflossen sehr gut sehen und sogar zwei-, dreimal den kopf mit den weissen flecken um die augenpartie. wir beobachteten, wie sie immer wieder den strand ansteuerten und kurz davor abdrehten. eine strandattacke gab es laut ranger nicht. war eigentlich auch nicht notwendig, denn die im wasser befindlichen robben (relativ viele) stellten wortwoertlich ein viel leichtes fressen dar.
aus angst etwas zu verpassen, hatte ich beinahe die ganze zeit das fernglas vor augen. eine pause gab´s erst, als die ebbe einsetzte. die Orcas waren zwar nach wie vor da, doch eine strandattacke ist angeblich nur waehrend der flut moeglich. wir harrten noch einige zeit aus, in der hoffnung, dass sie vielleicht ihre position zu unserem gunsten veraendern wuerden. nichts dergleichen passierte :-( trotz, dass uns die nahansicht verwehrt blieb, war es ein aufregendes und faszinierendes erlebnis. fotos konnten wir aus der grossen distanz halt leider keine machen.




Samstag, März 19, 2005

 
unsere letzte stadt im chilenischen Patagonien war Punta Arenas. um vieles groesser und belebter als Puerto Natales verfuegt sie ueber einen flughafen und besitzt prachtvolle herrenhaeuser, datiert vom baumwoll-boom ende des 19. jahrhunderts, anfang des
20. jahrhunderts. durch die umliegenden pinguin kolonien ist die stadt ausserdem ein beliebter ausganspunkt fuer eine pinguin tour.



letzteres galt auch fuer uns. wir entschieden uns fuer die tour zur
Isla Magdalena. nach einer zweistuendigen bootsfahrt durch die Magellanstrasse legten wir auf der insel der pinguine an. menschen sind hier nicht angesiedelt, dafuer wird sie von etwa 60 000 Magellan Pinguine bewohnt. waehrend der bruetezeit halten sich am meissten tiere auf der insel auf, ansonsten variert die anzahl. wir hatten bei unserem besuch leider schon die nachsaison erreicht sodass "nur" noch um die 25 000 dieser putzigen tiere anwesend waren. wir konnten auf der insel herumspazieren, wodurch wir ganz nah an sie rankamen. einer wie der andere war noch herziger. ihnen beim laufen zuzusehen war ein besonders vergnuegen. geht´s bergab und es wird ihnen etwas zu schnell, fallen sie einfach nach vorne und beginnen zu rutschen - sooo witzig!


nach Punta Arenas verabschiedeten wir uns von Chile. unser naechstes ziel Ushuaia, befand sich bereits im argentinischen teil Patagoniens.
die tatsache, dass Ushuaia die suedlichste stadt der welt ist, ist nur eine besonderheit. die einzigartige umgebung bieteten exzellente moeglichkeiten zum wandern, skifahren und bootfahren. eine cruise im Beagle Kanal, eine trekkingtour im Tierra del Fuego Nationalpark und ein ausflug zum Martial Gletscher zaehlen zu den beliebtesten unternehmungen. auch wir begaben uns auf`s wasser und genossen die sicht auf stadt und umliegende, schneebedeckte bergspitzen. die angesteurten kleinen inseln mit seehunden und kormorane waren wieder auf`s neue beliebtes foto-objekt ;-)


fuer unseren tagestrek im Tierra del Fuego Nationalpark nahmen wir den bus bis zum ende der beruehmten RN 3. auch die suedlichste strasse hat ein ende ;-)
ganz anders wie im Torres del Paine NP, machte die landschaft hier einen viel sanfteren und ruhigeren eindruck - satte graeser & waelder, klare seen & beache, moore, ...
tiere wie Feldhasen, Albatrose, Condore, Hochlandgaense und der wunderschoenen patatgonischen Specht kommen einem recht haeufig vor die linse. von den vielen verschiedenen voegelarten ganz zu schweigen.
die chance einen Biber zu sichten ist leider nicht sehr gross. wir sahen zwar ihre unterkuenfte und daemme, die baumeister selbst liessen sich jedoch niergends blicken.


wie schon erwahent, liegt Ushuaia auf der suedlichsten landspitze der welt. folglich liegt sie auch am naechsten zur Antarktis. die vorstellung dass der "siebte kontinent" nur 2000 km entfernt liegt, ist echt komisch.
als drehpunkt fuer antarktisreisende starten die meisten der schiffe von hier. es handelt sich um fruehere expeditionsschiffe, die nun auch passagiere auf einer meist dreiwoechigen tour mitnehmen. wir haben ein paar leute getroffen, die sich in dieses abenteuer stuertzten. voller begeisterung erzaehlten sie von ihren erlebnissen und der aussergewoehnlichen tierwelt. es ist bestimmt ein erlebnis der extraklasse, doch fuer mich absolut nicht reizvoll. auch nicht wenn ich das noetige kleingeld dazu haette. spaetestens bei der stelle wo von der ungemuetlichen mehrtaegigen fahrt durch den "stuermischsten ozean der erde" erzaehlt wurde, wusste ich "nie im leben" ;-)


unser aufenthalt hier am ende der welt war aussergewoehnlich und interessant. Ushuaia selbst hat mir nicht besonders gut gefallen, doch die umgebung war schoen. am meisten beeindruckt hat mich die klarheit der luft und die intensitaet der farben. das abendrot, bei einem unserer nach-hause-wege war atemberaubend!




Sonntag, März 13, 2005

 
zurueck in Puerto Natales machten wir uns sofort daran, camping equipment fuer unseren Torres del Paine trip zu organisieren und essenvorrat einzukaufen. erst in den fruehen morgenstunden hatten wir endlich alle sieben sachen beisammen und in rucksaecken verstaut.
trekkingroute waehlten wir das sogenannte "W", welche entweder Hosteria Los Torres oder Refugio Paine Grande als ausgans- bzw. abschlusspunt hat. sollten zeit und wetter es erlauben haetten wir eventuell noch Valle Pingo mit aussicht zum Glaciar Zapata geplant. vorraussichtlicher zeitlicher rahmen lag bei 5 - 7 tagen.


zeitig am morgen unseres ersten tage, ging´s in einer dreistuendige busfahrt zur Hosteria Las Torres, wo unser trek begann. der letzte teil der fahrt fuehrte durch den abgebrannten bereich des nationalparks. eine riesige flaeche war nur noch schwarzer erdboden. insgesamt wurden mehr als 15 000 hektar nationalpark bei dieser brandkatastrophe zerstoert.
der anblick machte mich traurig und zornig. wie konnte dieser "bloede" tourist nur so unvorsichtig handeln. an einer nicht autorisierten stelle sein zelt aufgestellt, machte er sich ans zubereiten seiner mahlzeit, wobei sein gaskocher umgefallen ist und das gras in flammen setzte. durch trockenheit und wind breitete sich das feuer dermassen rasch aus, dass hunderte soldaten und feuerwehrleute mehrere tage kaempften, bis sie das feuer endlich unter kontrolle kriegten.


bevor wir den nationalpark betraten hatte ich die ganze schuld diesem tschechischen touristen zugeschrieben. nachdem ich erlebt habe wie schlecht die betreuung und aufklaerung seitens der nationalparkbehoerde ist, kann ich sagen, dass sie eine grosse mitschuld an der brandkatastrophe trifft.
besonders nach dem vorgefallenen wuerde man denken, dass sie die besucher ueber die situation (teile der wege waren geschlossen), verhaltensvorschriften, vorsichtsmassnahmen und gefahren hinweisen wuerden, doch nein, nichts dergleichen :-( man wird beim nationalparkeingang ordentlich zur kasse gebeten, bekommt eine karte in die hand gedrueckt und fertig. jaehrlich stroemen hunderttausend von touristen nach Torres del Paine, viele mit der absicht einen mehrtaegigen trek zu machen. nicht wenige unter ihnen besitzen nur geringe bis keine erfahrung in sachen camping, von notwendigen verhaltensweisen ganz zu schweigen. hinweise und aufklaerung seitens der nationalparkbehoerde, um natur und besucher zu schuetzen sind daher sehr wichtig.
diesbezueglich koennten sich die zustaendigen personen etwas von der guten organisation in El Chatén (Fitz Roy) abschauen.
noch bevor man im ort abgeladen wird, stoppt der bus beim nationalparkbuero, wo fuer alle besucher ein kurzer vortrag (spanisch und englisch) gehalten und auskuenfte erteilt werden. bei den campsites ist staendig jemand anwesend, schaut abends bei den zelten vorbei, sieht nach dem rechten und beantwortet fragen. man hatte wirklich das gefuehl, dass ihnen die erhaltung der natur stark am herzen liegt. die sogenannten aufsichtspersonen waren im Torres del Paine auch vorhanden, doch von einer derartigen "betreuung" keine spur.


nun aber genug der beschwerden. unser einstieg war zwar etwas enttaeuschend, auch wettermaessig, doch der abschluss war grandios :-) der nationalpark zaehlt nicht umsonst zu den spektakulaersten der welt.


tag 1: bei sonnigen bedingungen starteten wir richtung Campamento Torres, wo wir unser zelt aufschlugen. beim aufstieg zum see und aussichtspunkt auf die beruehmtn Torres mehrten sich die wolken merklich, sodass wir von den Torres nur die untere haelfte sahen. die ansicht war schoen, aber um ehrlich zu sein war ich ein wenig enttaeuscht. ich glaube wir waren durch das traumsicht beim Fitz Roy zu sehr verwoehnt. zurueck beim caming platz fluechteten wir sofort ins zelt, um dem eingesetzten regen zu entkommen.


tag 2: der regen hielt die ganze nacht an und bedauerlicherweise auch noch den vollen naechsten tag. da wir die torres gerne bei sonnenaufgang sehen wollten und bei regen weiterzumaschieren eh keinen sinn machten, beschlossen wir den tag abzuwarten. unsere unterkunft war zwar etwas klein, aber trocken. ausserdem kam ich endlich dazu meinen versaeumten schlaf der letzten tage nachzuholen ;-) unser einziger tatkraeftige einsatz war der "kanalbau" um`s zelt, waehrend einer kurzen regenpause. somit waren wir auch fuer die folgende nacht von einer wasseransammlung geschuetzt.


tag 3: am morgen war es dann soweit, der regen hatte gestoppt. kurz nach sonnenaufgang hatten wir das zweiten mal den aussichtspunkt erreicht. die sicht war merklich besser, die Torres waren teilweise von sonne angeschienen, doch die spitzen leider nach wie vor in wolken gehuellt. nicht so spektakulaer wie erhofft, aber trotzdem eindruecklich.
die sonnenstrahlen sollten uns nicht lange erhalten bleiben :-( nachdem wir den abstieg geschafft und die abzweigung richtung Albergue & Camping Los Cuernos erreicht hatten, setzten erneut starker regen und wind ein. uns blieb nichts uebrig als durchzubeissen und den bevorstehenden vier-stunden-trek so schnell wie moeglich zu bewaeltigen. wir maschiert was das zeug hielt, sodass wir unser ziel in weniger als drei stunden erreichten. dass dieser campingplatz ein Albergue (huette) angefuegt hatte kam uns sehr zugute. wir konnten uns drinnen aufwaermen, kochen und ausserdem eine heisse dusche nehmen - was fuer ein willkommener luxus. unser zelt hielt gluecklicherweise auch dieser regenperiode stand.


tag 4: war ganz besonders aufregend - ein voller tag mit wuerfelspielen und plaudern in der huette ;-) unsere schuhe waren nach wie vor nass, regen und nebel hielt weiterhin an, also legten wir einen weiteren ruhetag ein. der himmel konnte doch nicht ewig von dunklen wolken verhangen sein.
das ausharren und hoffen hat sich gelohnt, bereits am abend lichtete sich de himmel und spektakulaere bergspitzen kamen zum vorschein. naechsten morgen strahlte die sonne vom himmel. von diesem tag an, war der wettergott auf unserer seite.



tag 5: der trek fuehrte zuerst zum Campamento Italiano, wo wir unser zelt aufstellten. danach gingen wir auf erkundungstour ins Valle del Francés. der weg war traumhaft - einem flusses entlang, durch waelder hindurch taleinwaerts. rechts und links davon schneebedeckte berge, die in bizarren formen himmelwaerts ragen.
an diesem tag hatten wir das glueck, zur richtigen zeit am richtigen ort zu sein. der abgang einer schneemasse bildete eine riesige weisse wolke, die sich den berg hinunterrollte. ein anblick der extraklasse. vollkommen gebannt, mit offenen muender beobachteten wir dieses naturschauspiel. wir waren gluecklicherweise nahe genug, um es hautnah mitzuerleben, aber weit genug entfernt, um keiner gefahr ausgesetzt zu sein. kurz nachdem die wolke das tal erreicht hatte, wurden wir von einem leichten schneesturm eingehuellt, einige minuten spaeter klaerte sich die sicht wieder. wow, das war sooo toll!!!


tag 6: ein wow-erlebnis gab es auch an diesem tag, als wir nach einem anstrengenden tag (8 stunden marsch mit teilweise extremen gegenwind und steilem anstieg zum schluss) den besten aussichtspunkt zum Glaciar Grey erreichten. einige hundert meter hoeher als die gletscherzunge genossen wir einen grandiosen blick auf das ganze eisfeld. der gletscher war natuerlich schon viel frueher ins blickfeld gekommen und die frontalansicht vom Campamiento Grey ist auch enorm eindruecklich, doch dieser aussichtspunkt (etwa 30 min nach Campamento Los Guardas) uebertrifft das vorherige um weitem. sogar Glaciar Moreno in El Calafate sieht dagegen blass aus.
unsere letzte nacht im Campamento Los Guardas haette mir beinahe den schlaf geraubt. der, abends eingsetzte regen und vor allem der heftige wind stellten die widerstandsfaehigkeit unseres zeltes ordentlich auf die probe. letztendlich hatten wir keine probleme, wurden nicht ueber den haufen geworfen ;-), doch das einbiegen von zeltstangen und die immer wieder, polternd heranrollenden windstoesse waren wahrhaftig beaengstigend.


tag 7: den letzten tag im nationalpark starteten wir zeitig in der frueh. wir mussten den rueckweg zum Refugio Paine Grande bis mittag bewaeltigit haben, um den katamaran ueber Lago Pehoe zu erwischen. der halbstuendige transfer ermoeglichte uns einen super blick auf das bergmassiv noerdlich vom Lago Nordenskjoeld.
nicht genueg von diesem anblick, beschlossen wir diesen schoenen tag voll und ganz auszunuetzen und erst den abendbus zurueck nach Puerto Natales zu nehmen. dadurch hatten wir zeit zum Mirador Cuernos (suedlich des sees) zu wandern und nochmals in ruhe das einzigartige landschaftbid zu geniessen. ausserdem sahen wir den Salto Grande wasserfall von nahe und machten bekannschaft mit der unglaublichen staerke des Patagonienwindes - hat uns beinahe umgehauen. als zugabe erhielten noch extra "sightseeingtour" mit dem bus ;-) bevor die rueckfahrt angetreten wurde, ging´s einige kilometer in den suedlichen teil des nationalparks.


als wir hierhergekommen hatte ich grosse erwartungen - einer der besten nationalparks der welt, dass musste uns doch vom hocker reissen. ganz so war es nicht, doch je laenger wir dort waren, desto mehr wurde ich in seinen bann gezogen. gerne wuerde ich andere, nicht so bekannte bzw. ueberlaufene teile des nationalparks in angriff nehmen. wer weiss! vielleicht, irgendwann! fuer diesesmal heisst´s jedenfalls abschied nehmen.




Dienstag, März 01, 2005

 
ankunft in Puerto Natales - das gefuehl dem "ende" der welt naehrzukommen steigt in einem hoch - sehr spezielle gegend.
der ort selbst laedt nur bedingt zum verweilen, er ist vielmehr ausgangspunkt fuer ausfluege zu den umliegenden attraktionen, wie Torres del Paine Nationalpark, Moreno Gletscher, Fitz Roy, ... eine hiking-tour im Torres del Paine steht bei uns logischerweise auch ganz oben auf der liste. aufgrund des kuerzlichen feuers (verursacht durch einen touristen :-( beschlossen wir jedoch mit diesem trip noch ein paar tage zu warten (bis sich der rauch gelegt hatte) und vorerst einen kurzen abstecher auf die argentinische seite zu machen. El Calafate, obwohl sehr weit suedlich und "nur" 6 holprige busstunden von Puerto Natales entfernt, verfuegt bereits/immer noch ueber typisch argentinische eigenschaften - das sch beim reden, machoverhalten der maenner, mate-kultur (tee), pasta & pizza, medialunas (kleine croissants), ...
dass tourismus zur wichtigsten einkommensquelle zaehlt ist durch die vielen souvenirshops, boutiquen, restaurants und hostals unuebersehbar.


unser ausflug zum Porito Moreno Gletscher , einer der wenigen noch wachsenden gletscher weltweit, war fabelhaft.
damit ihr euch eine vorstellung machen koennt, um welche dimensionen es sich bei diesem gletscher handelt, hier ein paar daten: er schlaengelt sich etwa 30 km durch die Cordilleren , bedeckt eine flaeche von 257 km², und ist etwa 4 km breit. die eismassen erheben sich 50-60 m ueber dem wasserspiegel des Lago Argentino .


von den verschiedenen aussichtsplattformen genoss man unterschiedliche perspektiven des gletschers, und konnte beobachten, wie eisbloecken vom gletscherrand in den see stuertzten. der versuch einen dieser abbrueche mit der kamera festzuhalten gestaltete sich alles andere als einfach. wenn man sich beispielsweise auf die frontseite konzentrierte, konnte man sicher sein das der abbruch an einer anderen stelle erfolgte. beim vernehmen eines donners war man sowieso schon zu spaet.


der gletscher ist nicht die einzige attraktion im Los Glaciares Nationalpark, Cerro Fitz Roy und Cerro Torres ziehen bergsteiger aus aller welt an. ausgangspunkt fuer wanderungen in diese gegend ist das kleine oertchen El Chatén , etwa 5 busstunden nordwestlich von El Calafate.
die gegend gilt wettermaessig als sehr unbestaendig - wind, regen & kaelte seien auch im sommer keine seltenheit. nicht immer hatten wir bei unseren wanderungen das gute los gezogen, doch diesesmal war das glueck voll und ganz auf unserer seite, von anfang bis schluss traumwetter - sonnenschein, wolkenloser himmel, windstille und warme temperaturen :-) die nationalpark-bediensteten waren ueber diese, schon laengers anhaltende schoenwetterperiode eher besorgt. "das ist nicht normal, das ist nicht patagonien" hoerten wir sie sagen. uns stimmte die tatsache, nicht patagonienwetter erleben zu muessen, verstaendlichweise ganz und gar nicht bedrueckt.


da wir nur drei tage zeit hatten, unternahmen wir bereits am ersten tag den hike zum Laguna Torre. der hike war wunderschoen und der see, mit dem gletscher und dahinter emporragenden Cerro Torre, eine ansicht zum dahinschmelzen.
fuer den naechsten tag borgten wir ein zelt und los ging`s richtung Cerro Fitz Roy. von herrlicher landschaft umgeben, an aussichtspunkten vorbei und einem picnic stop der sonderklasse (am Laguna Cagri mit blick auf Fitz Roy) erreichten wir am nachmittag unsere campsite. von dort aus ging es in einem steilen, ein-stuendigen aufstieg zum Laguna des Los Tres. der see liegt am fusse der Fitz Roy spitze und ist die hoechste, erreichbare stelle fuer wanderer wie uns. der letzte abschnitt ist nur fuer kletterer zugaenglich.



Fitz Roy bei sonnenaufgang gilt als der hohepunkt schlechthin. der zeitige aufstieg naechsten morgen war selbstverstaendlich auch fuer uns obligatorisch, doch wollten wir es uns nicht nehmen lassen, die kulisse auch in der nachmittagssonne zu sehen. der aufstieg war, besonders durch die sonnenhitze, ziemlich anstrenged, was beim beim anblick des Fitz Roy jedoch im nu vergessen war ;-) atemberaubend schoen!
ich konnte mir schwer vorstellen, dass es naechsten morgen noch besser sein sollte.
zwoelf stunden kam der beweis, es uebertraf alles!!! ich hoffe das bild kann die stimmung wenigsten ein bisschen rueberbringen, denn die richtigen worte zu finden ist schwer.


beinahe drei stunden beobachteten wir das licht- und farbenspiel. es war schwer sich von dieser grossartigen kulisse loszureissen, doch die zeit draengte. bevor wir den rueckweg zum ort antraten (unser bus nach El Calafate fuhr um 6 uhr abends) machten wir noch einen abstecher zu den Piedras Blancas.
Piedras Blancas, uebersetzt weisse steine, befinden sich an einem taleingang zu einem kleinen see worin ein gletscher muendet. der fluss hat sich seinen weg durch diese riesigen steine gemacht, doch fusspfad gibt es keinen. es hiess also von einem stein auf den anderen huepfen oder klettern. je schneller man von einem zum anderen gelangte, desto mehr spass machte es, nur aufpassen, dass man nicht in eine der spalten oder in`s wasser faellt. nach einer viertel stunde hatten wir den see erreicht. wie schon vorher handelt sich auch hier wieder um einen see, worin ein gletscher kalbt (fachsprache;-). trotz dass wir mitlerweile schon einige gletscher und -seen gesehen haben, waren wir auf`s neue ueberwaeltigt - die naehe der gletscherzunge, die spezielle form, die intensive farben und die eingestuertzten, schwimmenden einbloecke, die zum greifen nahe waren , ...




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