Donnerstag, Februar 24, 2005

 



der weg in den herzen patagoniens beginnt :-) trip Puerto Montt - Puerto Natales


unser versuch die Navimag faehre von Puerto Montt nach Puerto Natales bereits im vorfeld zu buchen schlug fehl. grund: unerwarteter wechsel der fahere, welche um mehr als ein drittel weniger plaetze verfuegt, was wiederum ein buchungs-stop zur folge hatte. damit liessen wir uns aber nicht abfertigen, denn wir hatten gehoert, dass es durchaus noch chancen gaeben koennte, sollten passagiere ihre reservierung nicht wahrnehmen (koennen). wir wollten´s wissen! nahmen den morgenbus von Castro nach Puerto Montt und steuerten unmittelbar nach unserer ankunft das Navimag buero an. die gegebene auskunft liess uns hoffen. ein bett stand bereits zur verfuegung :-) nun hiess es warten. 1 1/2 stunden spaeter versuchten wir erneut unser glueck, und ja!!! es klappte, eine zweite reservierung wurde nicht entgueltig bestaetigt und somit gehoerte der platz uns :-)) wir waren uebergluecklich! unsere betten befanden sich zwar in unterschiedlichen kabinen, aber wem stoerte das schon. hauptsache wir konnten an board gehen!
noch schnell zum supermarkt, etwas zusaetzlichen proviant besorgen (man weiss ja nicht was man bei vollverpflegung erwarten darf ;-) und ab ging´s auf die faehre.
was fuer ein tag!


waehrend der 4-taegigen fahrt befanden wir uns gluecklicherweise zum grossteil in kanaelen und fijorden, nur einmal mussten wir auf den offenen ozean. am zweiten tag gegen nachmittag merkte man bereits den erhoehten wellengang. ab halbfuenf wurde es mir zu turbulent. zog mich in mein bett zurueck wo ich bis naechsten morgen blieb ;-) der wellengang war zum teil ziemlich heftig, doch in meiner liegenden position ueberstand ich die 15 stunden ohne zwischenfaelle. ok, zwei tabletten brauchte ich trotzdem. anyway, viele der uebrigen passagiere hatten die situation unterschaetzt und mussten ordentlich leiden, wie man naechsten morgen beim fruehstueck erfuhr. Christoph hatte sich noch bis abends an deck herumgetrieben und sogar noch ein paar bissen abendessen verdrueckt, bevor auch er sich eingestand, dass das bett der angenehmsten platz am schiff war.


die zeit verging im allgemeinen relativ rasch. bei der faehre handelt es sich um ein frachtschiff, welches zusaetzlich etwa 140 passagieren platz bietet. da die strecke hauptsaechlich von touristen in anspruch genommen wird, gibt es an board eine art informations- und unterhaltungsprogramm. wenn wir also nicht einen der vortraege anhoerten, dokumentationen anschauten oder am essen waren, standen wir auf dem deck, hielten ausschau nach walen und bestaunten die umgebung. Christoph fand es an deck ganz besonders aufregend, konnte sich trotz starkem wind und teilweisem regen kaum losreissen. zugegeben die abgeschiedenheit, die engen passagen und umliegenden berge waren sehr eindruecklich. trotzdem zog ich mich des oefteren in die untere, geschuetzte etage zurueck, quatschte mit anderen passagieren oder las ein buch.
die abende waren immer besonders unterhaltsam, dann wurde der bootsmechaniker zum saenger und keyboardspieler, der aufenthaltsraum zur disco oder das besste bingo patagoniens gespielt. es war dermassen kitschig und uebertrieben, dass es schon wieder lustig war :-)


waehrend der ganzen fahrt passiert man nur einmal einen bewohntes fleckchen, naemlich Puerto Eden. dieses kleine fischerdorf, inmitten von niergendwo kann nur auf dem wasserweg erreicht werden. naechstgelegenster ort, Puerto Natales, liegt etwa einen tag schiffsreise entfernt. unter den 150 einwohner gibt es noch sieben Qawashgar Indianer, die letzten ihres volkes, alle uebrigen sind mischlinge oder weisse.
wir ging vor anker. die navimag ist fuer die bewohner mehr oder weniger die einzige verbindung zur "aussenwelt". proviant wurde abzuliefern und wir passagiere bekamen die moeglichkeit an land zu gehen. wir spazierten ein wenig im dorf herum, vorbei an kleinen souvenirstaenden zu einem aussichtspunkt, wechselten ein paar worte mit einem einheimischen und wurden dann wieder auf unsere faehre verfrachtet. irgendwie interessant, irgendwie eigenartig.
das eingenommen geld der excursion kommt angeblich dem dorf zu gute.
was ich von der ganzen geschichte halten soll, weiss ich nicht.


je weiter suedlich wir kamen, desto schoener und abwechslungsreicher wurde das umliegende landschaftsbild - enge kanaele, wasserfaelle an den anliegenden bergen, kleine inseln, schneebedeckte bergspitzen, gletscher,... sogar seehunde kamen uns vor die linse :-)
am letzte morgen hiess es zeitig aufstehen, um die engste passage der fahrt zu erleben und ein wunderschoenes morgenrot zu geniessen. nach dem fruehstueck hiess es bereits sachen packen. der wind bescheunigte die fahrt dermassen, dass wir vier stunden vor erwarteter ankunft in Puerto Natales eintrafen.




Sonntag, Februar 20, 2005

 



Isla Chiloé, die zweitgroesste insel chiles ist eine kleine welt fuer sich. noch heute findet man an der abgeschiedenen seite der insel, Pazifikkueste, zahlreiche indianerdoerfer. mythen und sagen gehoeren zum alltag und sind teil der inselkultur. die mehrheit der bevoelkerung sind Mestizen (mischlinge), nachkommen der verbindungen zwischen europaeischen zuwanderern und eingeborenen indianern (Mapuche, Chonos und Huilliche).
die kolonialisierung durch spanische jesuiten ist unverkennbar - zahlreiche, in typischer holzarchitekutur errichtete kirchen zeugen von jener zeit.
neben der vielfaeltigen landschaft, von fijorden zerrissenen kueste und der sanften toskanischen huegellandschaft im innern, sind diese holzkirchen eine art wahrzeichen der insel. nicht nur bei den touristen finden diese einzigartigen kirchen grossen anklang, auch unesco wurde auf ihren hohen kulturellen wert aufmerksam - 16 der 150 bestehenden Chilote kirchen zaehlen zum weltkulturerbe.


die ersten beiden tage verbrachten wir in Ancud, erkundeten die umgebung, besichtigten das Museo Regional, wo uns inselgeschichte und Chilote folklore naeher gebracht wurde, und genossen ruhe und freundlichkeit der stadt. die gastfreundschaft unserer hospedaje (unterkunft) ist hierbei besonders hervorzuheben, so freundlich und herzlich willkommengeheissen und umsorgt wurden wir glaub ich noch nie - nette, saubere zimmer, willkommensgetraenk, freie benuetzung der privatkueche und ein fruehstueck zum umfallen. ich glaube, die mutter stand den ganzen tag in der kueche, denn was wir naechsten morgen am fruehstueckstisch vorfanden uebertraf alle erwartungen - selbstgemachte marmeladen, streuselkuchen, gebaeck, keckse, kaffee, tee, frisches brot, kaese, schinken, ... dazu noch heissen kaesetoast oder ruehreier, wenn man wollte. es war unglaublich, wir trauten unseren augen kaum. die herzlichkeit der gastgeber war echt einmalig, am tag unserer abreise brachte uns der hausherr sogar zum busbahnhof.
der abschied fiel uns schwer, doch unser naechstes ziel, Castro, lag zu weit entfernt um taeglich hin- und herzufahren.


Castro, im mittleren teil der insel liegend, ist touristisches zentrum sowie hauptstadt von Chiloé. mit ihren farbigen pfahlbauten im hafenviertel und der beeindruckenden San Francisco Kirche (wunderschoene holzschnitzereien) strahlt sie unweigerlich einen grosse anziehung aus.
unsere erkundungstour zu den umliegenden Chilote kirchen in Chonchi, Villupulli and Nercón war ebenfalls sehr eindruecklich. die letzte unter ihnen war die beste. wir konnten bis unter´s dach raufsteigen und die konstruktion aus naechster naehe begutachten - superinteressant. oberhalb des altars gab es ein guck-loch, von wo man die ganze kirchengemeinde bestens beobachten konnten. fuer was das wohl genuetzt wurde? ;-)
bei diesem "alleingang" haben wir viel mehr gerlernt und gesehen als bei unserer organisierten tour im noerdlicheren bereich. wir sahen zwar einige Chilote kirchen, fischerdoerfer und teil der insel-landschaft, doch die gegebene information war sehr mager.
a propos insel-landschaft, bei unserem ausflug zum Chiloé Nationalpark, erfuhren wir die landschaftlichen unterschiede hautnah. einerseits die rauhe see und langen straende der pazifikkueste und andererseits kleine seen, wiesen und dichte, immergruene waelder - das nenne ich abwechslung ;-)


den rest unseres Chiloé aufenthaltes verbrachten wir beim "Festival Costumbrista Chilote". neben traditioneller musik und tanz wurde die klassische herstellungsmethode von booten, faessern und saftpressen unter beweis gestellt. ausserdem konnte man beim korbflechten zusehen, die gewinnung von chicha de manzana (apfelsaft) beobachten und kuenstler bei ihrer arbeit auf die finger schauen.
fuer´s leibliche wohl war selbstverstaendlich auch besstens gesorgt. eine vielfalt an heimischen leckerbissen liess besucherherzen hoeher schlagen. fuer uns hatte das "Curanto" eine besondere anziehung. diese spezialitaet der insel, bestehend aus muscheln, schalentieren, fleisch, kartoffeln, wuersten und kartoffelbrot, unterliegt einem ganz speziellen zubereitungsverfahren. im erdboden, auf erhitzten steinen, von blaettern, plastik und erde abgedeckt, schmort es fuer etwa zwei stunden und wird dann mit einer art bouillon (oder auch nicht) serviert. der geschmack (konzentrierte mich auf muscheln und kartoffeln ;-) war sehr eigen, aber recht gut. Christoph, als "fleischesser" fand es hervorragend.




Montag, Februar 14, 2005

 

das seengebiet, seine schoenheiten und wandermoeglichkeiten nahm uns richtig gefangen.


Valdivia, im Reisefuehrer als attraktivste und angenehmste stadt chiles angepriesen konnte mich nicht ueberzeugen. die grosse betonung auf kunst und geschichte sowie die architektonische und kulinarische einfluss deutscher immigration muss mir wohl entgangen sein ;-)
wie auch immer, der fischmarkt am flussufer und die, auf "abfall" wartenden, seehunde waren echt toll.




Puerto Varas hatte ich dafuer von anfang an in mein herz geschossen. es war zwar ziemlich touristisch aber trotzdem ist´s ein suesser, kleiner ort mit toller lage - der ort an einem ende des sees und der thronende Vulkan Osorno (inaktiv) am anderen.
unsere tour nach Petrohúe (Vicente Pérez Rosales Nationalpark) brachte uns dem Vulkan um einiges naeher. die besteigung ist ebenfalls moeglich, doch nicht ganz so einfach. wir begnuegten uns mit einem trek zum Pass de la Picada, am fusse des vulkans, und einer tollen ansicht von einer bootstour am




Freitag, Februar 11, 2005

 
Pucón liegt im chilenischen seengebiet und gilt als zentrum fuer abenteuer und tourismus. von kayaking und wildwasser-rafting bis hin zur casinobesuch und partying ist hier alles moeglich.
Christoph und ich konzentrierten uns auf´s wandern, wobei wir zwei ausfluege in den Huerquehue Nationalpark machten - wunderschoene gegend. das erste mal nahmen wir den Laguna Verde trek in angriff, wanderten durch dichten Lengawald (patagonische Laubbaumart), passierten bergseen und wasserfaelle und konnten die speziellen Araucaria baeume (Brasilkiefer) bestaunen. unser zweiter trek, richtung St. Sebastian spitze, ermoeglichte uns eine grandiose aussicht und blick auf sechs umliegende vulkane :-)


Vulkan Villarica hatten wir ganz besonders ins auge gefasst! nicht nur weil er sich so wunderschoen vor den toren Pucóns presentiert, sondern weil wir uns vorgenommen hatten diesen vulkan zu besteigen. was daran so besonders ist? er ist aktiv!!! einen aktiven vulkan zu besteigen, das hat doch was, oder!? die besteigung dieses 2847 m hohen berges gilt als nicht sehr schwierig und wird von zahlreichen reisebueros im ort angeboten. das einzige problem ist das wetter! es kann wunderschoen sein und trotzdem wird die expedition gestrichen - grund: wind. zweimal krochen wir umsonst frueh morgens aus den betten, am dritten tag hatte es sich dann gelohnt - superschoener tag, kein wind, alles war perfekt :-) wir bekamen unser ausruestung (schuhe, jacken, spzielle hosen, steigeisen, eisaxt, ...) fuhren zum ausgangspunkt und los ging´s. die erste stunde auf schottrigem untergrund (lavagestein) und dann 3 1/2 stunden auf schnee. die steigeisen benoetigten wir nicht, da der schnee weich genug war und die eisaxt genuegend sicherheit gab. keiner hatte etwas dagegen, denn ohne war es nicht ganz so anstrengend.


nach mittag war der kraterrand erreicht. juhui, wir haben es geschafft!
das warten hatte sich gelohnt, der rauch stieg nach wie vor kerzengerade in die hoehe und wir hatten freie sicht sowie traumhaften rundblick. unsere aufmerksamkeit richtete sich natuerlich hauptsaechlich auf das innere des kraters, wo vom kraterloch in regelmaessigen abstaenden Lava rausspritzte - es war fantastisch!!!


die zeit an der spitze verging wie gewoehnlich viel zu schnell. ungern, aber zeitlich gedraengt, setzten wir unseren rueckweg an. der weg nach unten war um einiges schneller und bequemer - auf den hintern gesetzt und los ging´s ;-) wir rutschten zum groessten teil auf einer art rutschbahnen runter. es war sooo lustig! kam mir vor, als waer ich in meine kinderzeit zurueckversetzt. wir lachten und kreischten, hatten nasse hintern (der schutz durch unsere speziellen hosen war begrentzt ;-) und haetten, unten angekommen, am liebsten nochmals von vorne angefangen. wir hatten irre spass!!!




Sonntag, Februar 06, 2005

 
schnell wird man wieder auf den boden der "westlichen" welt zurueckgeholt - Santiago hat uns wieder. bevor wir der chilenischen hauptstadt wieder ade sagten, gingen wir nochmals ordentlich sightseeing - Cerro Santa Luisia, Plaza Libertad, Biblioteca National, Congresso National, ... und besuchten die nahegelegenen staedte Valparaiso und Vina del Mar.



Valparaiso, war ein strategischer zwischenstop auf der Cape Horn route, und erlebte mitte des 18 Jahrhunderts einen enormen boom (extreme nachfrage nach chilenischen weizen, hervorgerufen durch den californischen goldrausch). ein halbes jahrundert spaeter wendete sich das blatt dramatisch - erdbeben, eroeffnung des panamakanals, grosse depression, ... heute ist die stadt sitz des nationalkongresses, hat eine universitaet und bietet viel historische geschichte. uns sind am meissten die beiden gesichter der stadt aufgefallen - einerseits die graue und schmutzige hafen- und marktgegend, wo wir alle paar minuten von einem polizisten auf erhoehte vorsichtig hingewiesen, und uns nahegelegt wurde besser ein paar blocks weiterzugehen, und andererseits (nur unweit entfernt) die sanften huegel mit grandiosen villen, bunten haeusern, malerischen gassen und standseilbahnen.


Vina del Mar kommt einem beach-resort gleich - strandpromenade, hotels, casino, mit leuten und sonnenschirmen ueberfuellte sandstraende, eis- und hotdog-staende, ...
es war ganz witzig einmal die strandpromenade auf- und abzuspazieren, aber um ehrlich zu sein, die etwas zurueckgesaetzten parks der stadt sagten uns weitmehr zu. dort kann man sich gemuetlich ein schattiges platzchen suchen, im reisefuehrer blaettern, leute beobachten oder einfach nur die ruhe geniessen.
fuer die kulturinteressierten, ist das Museo de Arqueológico e Historia Francisco Fonck eine sehr gute anlaufstelle. neben naturgeschichte chiles und Mapuchekultur verfuegt das museum ueber eine spezialausstellung zum thema osterinsel. noch einmal liessen wir uns von der mystik Rapa Nuis einfangen ;-)


auf unserem weg von Santiago nach Pucón legen wir enen kurzen zwischenstop in Chillán ein. eigentlich waere dies nicht wirklich erwaehnenswert, wenn wir da nicht eine total unerwartete und freudige Begegnung gemacht haetten.
der markt, weshalb wir eigentlich gekommen waren, war nett, aber kein bisschen anders oder besser als andere. anyway, wir blieben eine nacht, gingen naechsten morgen zur busstation und da passierte es! wir stehen grad beim schalter an und ein typ laeuft an uns vorbei. Christoph und ich wechseln einen kurzen blick, drehn uns um, ebenso tut dieser typ. unserer blicke treffen sich und es ist sofort klar, es ist Cody, unser massagekollege von Chiang Mai (Thailand). wir waren alle voll aus dem haeuschen, konnte diesem zufall kaum glauben. der massagekurs liegt beinahe zwei jahre zurueck! Cody ist danach wieder nach Japan zurueckgegangen, wo er englisch unterrichten, und wir setzten unsere reise fort. den e-mail kontakt hatten wir nicht wirklich aufrecht erhalten, sodass keiner von uns wusste wo sich der andere gerade herumtreibt. nicht im traum haetten wir daren ihn hier anzutreffen - was fuer ein zufall! oder bestimmung? unsere wege mussten sich einfach kreuzen - wir naechtigten im gleichen hostal, hatten sogar das zimmer nebenan (dort hatte es aber noch nicht sein sollen ;-), standen um die gleiche zeit am busbahnhof und hatten zu guter letzt den gleichen bus mit sitzen gegenueber - das ist ja schon fast beaengstigend ;-)
unser zielort hiess Pucón, Cody und sein freund steuerten eine ortschaft etwas weiter suedlich an, werden aber danach auch nach Pucón fahren. sollten wir dann noch hier sein, werden wir uns bestimmt treffen.




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