Mittwoch, Juni 30, 2004

 
dass westaustralien eine verlassenere gegen ist, ist unverkennbar. die orte liegen oftmals 200 km oder mehr voneinander getrennt, und weisen eine merklich geringere einwohnerzahl auf. die leute scheinen auf den ersten blick etwas skeptisch und reserviert, sind aber, wenn man mit ihnen spricht, sehr freundlich.


auffallend sind ebenfalls die langen laster, die einem regelmaessig entgegenkommen oder ueberholen. ja, ganz richtig! hier ueberholt nicht das auto den laster sondern umgekehrt - nicht immer, aber relativ haeufig! diese teile, Roadtrains genannt, mit oftmals drei anhaengern, haben ordentlich pferdestaerke unter der haube - wenn sie sich mal in bewegung gesetzt haben, sollte man ihnen besser nicht in die quere kommen! der entstehende windsog von einem entgegenkommenden ist absolut ausreichend.


bezueglich wetter hat sich nicht wirklich was veraendert. regen, wolken und sonne wechseln sich teilweise stuendlich oder besser gesagt minutenweise ab. voller freude mit sonnenschein aufgestanden, kann es kurze zeit spaeter wie aus kuebeln regnen. diese erfahrung mussten wir wiedermal erfahren als wir auf dem weg nach Albany einen wanderung in Stirling Range Nationalpark machen wollten. die dichten wolken erlaubten nicht den geringsten blick auf die, angeblich, wunderbaren berggipfel. eine positive wirkung hat der staendige wechsel von regen und sonne - regenboegen in huelle und fuelle!


nachdem wir in suedaustralien gelegenheit hatten die groessten saeugetiere der welt iin freier wildbahn zu beobachten, konnten wir in Albany's Whale World (alte walfangstaion) sehen und erleben wie sie einst gefangen/getoetet und die verarbeitet wurden. die station wurde im november 1978 geschlossen und drei jahre spaeter als museum der oeffentlichkeit zugaenglich gemacht. eine tour fuehrte uns durch die verschiedenen verarbeitungsplaetze und -raeumlichkeiten (walfang-boot, harpune, zerlegungs-plattform, kochkessel, oelspeicher ....)
filme, hologramm-show und fotos brachten einem die damalige situation naeher - nichts fuer tierliebhaber und leute mit empfindlichem magen!


entlang der suedwestlichsten kueste mit geschuetzen sandstraende (glatte runde felsen formten eine art pools), waeldern, acker- und weideland, machten wir unseren weg in richtung Valley of the Giants. dieses tal ist voll mit massiven karri und tingle baeumen, die eine hoehe von etwa 70 bis 90 m erreichen. wir nuetzten den top tree walk, 40 m ueber dem boden, um den baumkronen etwas naeher zu sein.
einige der tingle baeume wurden durch buschfeuer von innen ausgebrannt und weisen dadurch ein riesige loch am unteren stamm auf. um euch eine idee ueber das ausmass dieser luecke zu geben - in dem groessten haetten wir problemlos unseren campervan parken koennen! das interessante an diesen baeumen ist, dass sie trotz diesem trastischen eingriff nicht zum tode verurteilt sind. das "leben" ist unmittelbar unter ihrer rinde und wird kaum durch feuer zerstoert - sie haben zwar ein loch, spriessen aber mit voller kraft :-)


verabschiedet von unseren grossen freunden, machten wir unseren weg nach Margaret River, einer weiteren weinregion australiens und bekannt fuer eine grossartige kueste und grandiose King Waves . Leider kam uns keine dieser riesenwellen, besonders beliebt bei surfern, vor die linse. dafuer war der effekt von wellen, die sich an, im wasser befindliche felsen brechen ein grossartiges spektakel! wie geysire schnellte das wasser in die hoehe!


in der Margaret River Region besuchten wir ausserdem Lake Cave, eine teilweise kollapste hoehle, die einen unterirdischen see sowie unmengen von stalagmiten und stalagditen birgt. um dies zu sehen begaben wir uns 60 m unter die erdoberflaechen. ein super-anblick!




Samstag, Juni 26, 2004

 
im gegensatz zu den anderen grenzuebergaengen ist die einreise nach westaustralien mit einer strickten lebensmittel-quarantaene verbunden. wir haben dies total uebersehen und zwei tage zuvor noch ordentlich obst und gemuese aufgestockt. wegschmeissen wollten wir die sachen natuerlich nicht - die loesung: alles verkochen! einen ganzen abend sind wir demnach in der camperkueche (zum glueck gab es an dem besagten abend eine!) gestanden und unsere kochkuenste unter beweis gestellt ;-) es hat sich ausgezahlt! das einzige, das wir abgeben mussten war unser honig.


Southern Outback und Nullarbor (baumlose landschaft): zwei tage benoetigten wir um diese trostlose, aber auch faszinierende gegend zu ueberqueren, was einer wegstrecke von etwa 1 200 km entspricht. die, aufkommenden orte, ungefaehr alle 200 km, bestehen weitgehend nur aus einer raststaetten. das stoerte nicht weiter, denn zum verweilen laedt dieses umfeld eh nicht ein. die stops habenn fuer jedermann den gleichen zweck: tank und magen auffuellen und auf's "oertchen" huschen ;-)


a propos tank! bei den benzinpreisen blieben uns fast die augen stecken - bis zu 50 % teurer als normal! irgendwie verstaendlich, aber trotzdem ganz schoen heftig!


einer der letzten streckenabschnitte, zwischen Caiguna und Balladonia, ist bekannt als 90 Mile Straight, eine der laengsten geraden strassen der welt, 145 km. dies waere die gelegenheit gewesen, einen autopiloten einzuschalten! unserem campervan fehlt diese ausstattung bedauerlicherweise ;-)


Norseman (kleiner, verschlafener ort wo noch heute gold abgebaut wird) war nach dem Southern Outback die erste "normale" ortschaft. die landschaftliche veraenderung war unuebersehbar - dichte waelder sowie groessere und kleinere salzseen. dieses bild aenderte sich nicht bis wir uns Esparance, 200 km suedlich gelegen, naeherten. dieser pulsierende ort liegt in der bucht der hundert inseln und gilt als zentrum der landwirtschaft. wie enorm der getreideanbau sein muss, konnte man an den riesigen silos erkennen.


bei einem abstecher in den Cape Le Grand Nationalpark, 50 km oestlich von Esparance, hatten wir gelegenheit uns mal ordentlich die beine zu vertreten. nach soviel autofahrt, eine willkommene abwechlung ;-)
da uns diese ruhige und friedliche gegend mit tollen straenden, glatten felshuegeln und wunderbarer buschlandschaft dermassen gefiel beschlossen wir, dort eine nacht zu verbringen. ich kann nur sagen, dies war absolut die richtige entscheidung! als einzige am campingplatz (busch-camping) genossen wir den blick auf strand und meer sowie die stille der natur - naechsten morgen wurden wir bei strahend blauem himmel von wellenrauschen und vogelgezwitscher (haben teilweise ganz schoen kraeftige stimmen) geweckt.
so muss es im paradies sein ;-)


gerne waere ich ein paar tage laenger geblieben, doch leider ist unsere zeit begrenzt und wir haben noch ein ganzes stueck weg vor uns.
verabschiedet haben wir uns von dieser traumhaften region mit der besteigung des beruehmten Frenchman Peak (sieht aus wie die typisch franzoesiche kopfbedeckung) und einer hervorragenden uebersicht.


der folgende Great Ocean Drive, 40 km schleife westlich von Esparance, bietete ebenfalls eine grossarte kulisse - grandiose weisse sand-straende; glasklares, tuerkis-blau-schimmerndes wasser; sandduenen; felsige kliffs; ... gefaellt mir besser, als das southern outback :-)




Mittwoch, Juni 23, 2004

 
von Hawker einen tag autofahrt suedlwestlich, brachte uns nach Port Lincoln - thunfisch-hauptstadt sowie beliebter urlaubsort am oestlichen zipfel der Eyre Peninsula. weiters nach Coffin Bay (kleiner fischer- und erholungsort, am westlichen zipfel. wer sich ueber den ominoesen namen des letzteren ortes wundern sollte, heisst uebersetzt "sarg bucht", die erklaerung ist einfach. sie wurde nach dem forscher Sir Isaac Coffin benannt, hat also absolut nichts mit der, faelschlicherweise gemachten, uebersetzung zu tun ;-)


unser kurzer abstecher in den Coffin Bay Nationalpark wurde mit landschaftlich reizvollen aussichtspunkten (buschlandschaft, meeresklippen, ...) sowie der entdeckung zweier wale belohnt. wir wussten, dass um diese zeit in sued und westaustralien Southern Right Whales zu sichten sind, haben auch schon einige wal-aussichtspunkte passiert, jedoch ohne erfolg. an diesem tag hatten wir ganz und gar nicht damit gerechnet. ich war total aufgeregt. anfangs war ich mir nicht ganz sicher, da sie sehr weit weg waren und das fernglas nur bedingt vergroesserung schuf. doch dann war es klar, ich sah wie sie wasser ausbliesen, auf- und abtauchten und sogar manchmal die flosse aus dem wasser hielten. ich verfolgte sie ununterbrochen mit dem fernglas und freute mich, dass die sicht besser und besser wurde. als ich das fernglas mal absetzte merkte ich erst, dass sie ein ganzes stueck in unserer richtung geschwommen sind - deshalb konnte ich sie nun auch so gut sehen ;-)
das wirklich nahe erlebnis mit diesen riesigen saeugetieren genossen wir etwas noerdlich in Yalata, Great Australian Bight Marine Park. von einer gut arrangierten aussichtsplattform (auf einer ca. 60 m hohen klippe) konnten wir einen wunderbaren ueberblick geniessen. diesesmal waren es nicht nur zwei sondern einige viele - dort und da konnten wir sehen, wie sie wasser ausbliesen bzw. aus dem wasser auftauchten um sich danach mit aller wucht wieder hineinfallen zu lassen. den bessten anblick haetten wir beinahe verpasst. grad als wir uns verabschieden wollten tauchte ein muttertier mit kalb ziemlich nahe der klippen auf. eine ganze weile beobachteten wir, wie sie sich im wasser waelzten, mit dem kopf ueber wasser kamen oder ihre flossen aus dem wasser hielten :-) es war absolut aufregend diese "giganten" in freier wildbahn zu sehen!


ganz im gegensatz zur ostkuste der halbinsel, hatte die westkueste enorm viel zu bieten - die schon erwaehnten walen; eine kleine "insel" mit rundgeformte granitbloecke (Murphus Haystocks) inmitten einer weidelandschaft; angler, die am strand beinahe von den wellen umgehauen worden waeren und natuerlich mehr dramtische klippen und straende.
das ein weiteres highlight war Point Labatt.
ein, von felsen geschuetzter strand mit angrenzend plattform bietete fuer eine seeloewen kolonie ein ganzjaehriges zu hause. von einer klippe direkt oberhalb dieses strandes, hatten wir perfekten standort, um ungestoert nach ihnen ausschau zu halten. im wasser sind sie sehr flink und wendig - war ein vergnuegen, ihnen beim spielen in den "pools" zuzusehen. am land sieht die sache etwas anderes aus - die fortbewegung wirkt eher schwerfaellig und tolpatschig, wenn sie schlafen, sehen sie aus wie grosser, schwerer mehlsaecke ;-) unserer augen wollten sich gar nicht mehr von ihnen trennen - staendig gibt's was zum lachen oder bestaunen!


gekroent wurde unser aufenthalt and der westkueste von Eyre Peninsula mit einem atemberaubenden sonnenuntergang, auf dem weg nach Stearky Bay - hab noch nie derartige farben gesehen! oft ist es so, dass die sonne bereits hinter huegeln, bergen, oder wolken verschwindet bevor sie wirklich untergeht, doch diesesmal konnten wir genau beobachten wie sie sich dem horizont neigte. anfangs orange-rot wechselte zu goldgelb und endete mit rot-violett - ein paar woelkchen machten das spektakel perfekt! wie gesagt, hab in meinem leben noch nie so einen sonnenuntergang gesehen - wow!!!




Montag, Juni 21, 2004

 
unsere reise fuehrte uns weiter westlich, richtung Adelaide, hauptstadt suedaustraliens. wir passierten riesige pinienplantagen, taeler und buchten, und entdeckten sogar eine Robbe, die sich im wasser vergnuegte. ausserden kamen die ersten weinplantagen in sicht.


wir naeherten uns der stadt entlang der suedlich, an der kueste liegenden vororte. die bedeutensten darunter ist Glenelg - schoene straende, cafes und angenehmes flair zieht staedter und touristen gleichermassen an. die fahrt mit der nostalgische strassenbahn, verbindet Glenelg mit der innenstadt, ist die ideale einstimmung.


Adelaide ist eine etwas verschalfene, ruhige stadt. es gibt zwar gutes kulturelles angebot, schoene koloniale bauten, parks, ... das gewisse etwas fehlte mir jedoch.
die region um die stadt hat viel mehr eindruck hinterlassen - huegeliges weideland, pinien- und eucalyptusplantagen, weingaerten, obstplantagen, ... nicht zu vergessen "Hahndorf", die alteste, bestehende, deutsche niederlassung (seit 1838). der pulsierende ort ist eigentlich sehr nett, nur etwas touristisch - erinnert an touristenorte zu hause (viele cafes, restaurants, souvenier- und antiquitaetenlaeden) die erwarteten aufschriften und bezeichnungen in deutsch fand ich niergends, ebensowenig hoerte ich ein deutsches wort. na ja, sie hatten auch ein wenig zeit (mehr als 160 jahre) sich an die neue umgebung anzupassen ;-)


deutsche vergangenheit fanden wir auch im nordoestlich gelegenen Barossa Valley, eine der bekanntesten weinregionen australiens. viele der hiesigen weingueter wurden von deutschen auswandereren gegruendet. unsere fahrt durch diese, leicht huegelige, weinrebenreiche gegend wurde mit weingutbesichtigungen und -testungen abgerundet ;-) Jacobs Creek (einer der populaersten weine) sowie Seppeltsfield (wahrscheinlich australiens groesster produzent) gehoerten ebenfalls zu unserer wahl. christoph genoss an diesem tag sehr, nicht hinterm steuer sitzen zu muessen ;-)


unsere route fuehrte uns weiter noerdlich, wo weingueter von weideland und spaeter von armseliger gras- und buschlandschaft sowie felsigen bergen abgeloest wurden - wir naehrten uns Flinders Range, eine gebirgskette, die sich ueber 400 km ins outback erstreckt. waehrend der fahrt zwischen Quorn und Nationalpark sahen wir immer wieder ruinen von verlassenen siedlungen, die den kampf gegen die natur verloren haben. schafe sind die einzigen nutztiere, die in dieser rauen umgebung gehalten werden koennen.
leider hatten wir nur einen tag fuer Flinders Range Nationalpark, dieser war dafuer genial. bei traumhaftem wetter machten wir einen 40 km schleife durch buschland und schluchten, umgeben von felsen und 560 mio. jahre alten geologischen formationen - ein paradies fuer tier- und pflanzenwelt. da wir auf der kies- und erdstrasse nicht schneller als 30 km/h fahren konnten, hatten wir genuegend zeit dieses umfeld in vollen zuegen zu geniessen. kangaroos, wallabies, emus, voegel und adler waren unsere staendigen begleiter. als wir unseren rueckweg (auf dem highway) richtung Hawker antraten, presaentierte sich die gebirgskette in golden leuchtender abendsonne. es sah aus, als ob riesige wellen stillstehen wuerden - unglaublich! dieser tag war mit abstand einer der bemerkenswertesten tage unserer bisherigen australien-tour!!!




Mittwoch, Juni 16, 2004

 
Adelaide - dh. wir haben bereits die fuenfte hauptstadt der insgesamt acht bundesstaaten "heimgesucht". bis wir die restlichen drei erreicht haben, wird's wohl ein weilchen dauern - die distanz von einer zur anderen ist ja nun ein bisschen groesser als bisher ;-)


da man als reisende mit eigenem fahrbaren untersatz nicht an fahrplaene gebunden ist, ist uns gar nicht aufgefallen, dass die uhren in sued-australien um eine halbe stunde "hinten gehen". bei unserem kinobesuch vor zwei tagen gab's das erwachen. schon etwas spaet dran stuertzten wir ins kino und freuten uns es grad rechtzeitig zu filmbeginn geschafft zu haben. zwei dinge waren aber suspekt: erstens wartete keine einzige person vorm kinosaal und zweitens ging die uhr bei der kassa falsch - glaubten wir zumindest ;-) als der entsprechende saal auch noch mitten in der filmvorfuehrung stand kam uns der geanke zeitumstellung. die nachfrage beim kassier bestaetigte unsere annahme - wir hatten doch tatsaechlich uebersehen unsere uhren um eine halbe stunde zurueckzudrehen. ist ja eigentlich nicht weiter tragisch, ganz im gegenteil, somit blieb uns noch genuegend zeit fuer ein mcdonalds eis ;-) ach ja, angeschaut haben wir uebrigens den neuen "Harry Potter" film. nachdem wir in asien den zweiten teil verpassten, wollte ich mir diese gelegenheit nicht entgehen lassen. da meine bettlektuere nun beim fuenften teil angelangt ist, in englisch versteht sich, war ich sehr auf den erfolg der buch-auf-leinwand-umsetzung gespannt. das ergebnis war ausgezeichnet!


nun aber zurueck nach Melbourne, denn dort hat mein letzter eintrag geendet.
unseren ersten tag verbrachten wir in typischer aussie-manier - wir schauten rugby im MCG-Stadion. es war ein echtes erlebnis - ca. 42 000 zuseher, volle stimmung und wir mitten drunter! ich muss sagen das preis-leistungs-verhaeltnis ist wirklich in ordnung - ganze drei stunden wurden wir entertained. waehrend der halbzeitpause wurde diesmal etwas besonderes geboten - die olympischen flamme, welche am 4. juni in athen seine reise um die welt antrat, wurde an atlethen aus den acht australischen bundesstaaten ueberreicht.


insgesamt verbrachten wir vier tage in melbourne. nicht wirklich viel, wenn man bedenkt was diese stadt zu bieten hat. ja, ganz ehrlich! es herscht ein sehr angenehmes entspanntes flair, die leute sind freundlich und das kulturelle angebot ist enorm. natuerlich gibt es grossartige koloniale bauten, aber auch die morderne architektur steht dem um kein bisschen nach! rundherum sieht man bereits fertige oder im bau befindliche meisterwerke. am eindrucksvollsten war fuer mich der Federation Square mit Ian Potter Centre (Art gallery) und Australian Cetre for the Moving Image. bei diesem anblick bleibt einem glatt der mund offen - einmalig!
unweit vom pulsierenden business- und shopping-zentrum laed der Royal Botanic Garden mit kleinem see und enormer pflanzenvielfalt zum entspannenden spaziergang ein.
St. Kilda, in der naehe der docks war ein viertel das uns ebenfalls sehr zusagte - allerhand restaurants, cafes und hotels. unter letzterem versteht man in australien eigentlich mehr ein pub als ein hotel. kommt daher, dass sie meisstens auch ein paar zimmer vermieten. wenn man durstig ist also einfach nach einem hotel ausschau halten ;-) unsere wahl machte zwar einen etwas schebigen eindruck, bot dafuer jedoch excellente livemusik! bloederweise waren wir in Melbourne an den oeffentlichen verkehr gebunden - mit naechte um die ohren schlagen war's daher leider nichts ;-)


bloed war die nutztung des oeffentlichen verkehrs eigentlich nicht, denn es machte auch vieles einfacher - keinen stress mit den komischen verkehrsregeln (strassenbahn), keine parkplatzsucherei, kein stau, ... ausserdem fand ich es ganz angenehm ein paar tage nicht hinter dem lenkrad zu sitzen.


schnell waren diese vier tage vorbei! campervan wieder reisefertig, verbrachten wir einen nachmittag in Ballarat, einem bluehender ort der goldgraeberzeit, mit praechtigen historischen bauten. der groesste anziehunspunkt, ist jedoch das lebende museum Sovereign Hill. in diesem museum kann man erleben - dies kann man woertlich nehmen - wie es im jahre 1860 in diesem oertchen zugegangen ist. speziell hierbei ist, dass neben der fassade (haeuser, strassen, ...) auch das interieur inklusive schauspieler orginalgetreu sind. die pferdekutsche faehrt passagiere herum, in der schmiede wird das pferd beschlagen, die garde macht ihren regelmaessigen rundgang, in der baeckerei wird brot verkauft, im pub kann man seinen durst loeschen, .... in der kerzengiesserei kann man beobachten, wie kerzen gefertigt werden, in der schreinerei wie alte wagenraeder wieder funktionstuechtig gemacht werden, ... hier wird altes handwerk wieder zum leben erweckt! toll wenn man zuschauen kann wie sachen mit der hand gefertigt werden - hierbei handelt es sich selbstverstaendlich um professionelle handwerker (buchsenmacher, radbauer, schlosser, ...) ebenso eindruecklich sind all die alten maschinen und hilfsmittel!


ein besonderes erlebnis war die goldgiessung, wo wir mitansehen konnten wie fluessiges gold zu einem 3kg goldbarren gegossen wird. mit in-die-hand-nehmen war's leider nichts - wenn man bedenkt, dass das kleine teilchen $ 50 000 wert ist, kein wunder, oder?


Nach diesem tollen erlebnis machten wir uns auf richtung Great Ocean Road, angeblich die schoenste und spektakulaerste kuestenstrasse der welt.




Sonntag, Juni 13, 2004

 
Great Ocean Road , die kuestenstrasse schlechthin. gruenes, huegeliges weideland und waelder machten kuestenduenen (vogelparadies), atemberaubenden straenden und steil abfallenden klippen platz. unser erster abschnitt beendeten wir bereits in Lorne, in der hoffnung, dass wir am folgenden tag klares wetter fuer den besten teil, die Zwoelf Apostel haben wuerden. und siehe da! das wetter hat es gut mit uns gemeint und uns strahlenden sonnenschein bescherrt - wir haetten uns keinen schoeneren tag wuenschen koennen :-)


bei den Zwoelf Aposteln handelt es sich um, von wind und wellen geformte, hoch herausragende felsinseln, unweit von den steilen klippen entfernt. ganze dreimal haben wir dieses spektakel bestaunt, in der nachmittags- und abendsonne sowie am morgen des folgenden tages (trotz vieler wolken und nieseln). wir konnten einfach nicht genug kriegen ;-)


dieser kuestenabschnitt bietet noch viele andere spektakulaere felsformationen, schluchten, buchten und krotten. dass wind und wasser staendig am werk sind, wurde durch den einsturz der London Bridge (eine natuerliche felsbruecke) im jahre 1990 bestaetigt. zwei touristen waren zeuge dieses einsturzes - sie hatten die "bruecke" ueberquert (war fuer touristen zugaenglich) und befanden sich auf der soeben neu entstandenen insel. ungestoerte zweisamkeit auf einer insel mag ja sehr schoen und romantisch sein, nicht jedoch unter diesen umstaenden. einige stunden nach dem vorfall wurden sie per helicopter geborgen.


ein teil der Great Ocean Road fuehrte uns ein wenig landeinwaerts richtung Otway National Park, huegelige landschaft und dichte waelder. auf dem weg zum aeltesten leuchtturm des festlandes, Otway Lightstation (datiert 1848), durchquerten wir eucaluptus waelder. das spezielle daran war, dass es sich hierbei um eucluptus arten handelte, die von Koalas eimgesucht werden - diese putzigen tierchen sind naemlich sehr ausgestochen in der futterwahl.
ich muss sagen, trotz dass sie relativ gross sind , ist es gar nicht einfach sie hoch oben in den baumkronen zu sichten. zwei von ihnen konnten meinem scharfen auge jedoch nicht entrinnen;-) einer verzerrte gerade genuesslich ein paar eucalyptusblaetter und der andere hielt ein verdauungs-schlaefchen - voll suess!!
durch gruenes, huegeliges weideland (Aire Valley, Glenaire Hill, Lovers Hill) ging's wieder zurueck zur kueste.


die eindruecke, die wir entlang dieser besonderen kuestenstrasse sammelten werden wir sicher nicht vergessen - traumhafte straende, buchten, felsformationen, leuchttuermen, fischer-doerfern (Apollo Bay, Port Campbell, Port Fairy, Portland, Nelson, ...), stuermische winde, gewaltige wellen, atemberaubende sonnenuntergaenge (Zwoelf Apostel, Cape Nelson Lighthouse), ...


bevor ich diesen eintrag beende, moechte ich noch von einem witzigen erlebnis in Port Campbell berichten. als wir am rueckweg zu den Zwoelf Aposteln waren, fuer die sonnenuntergangsstimmung, wurde wir von der polizei angehalten.
oh nein, dachten wir! gerade jetzt wo jede minute zaehlt - die sonne wartet schliesslich nicht auf uns. gluecklicherweise wollte der nette beamte nur mein lungenvolumen testen - es ging so schnell, dass ich nicht mal dazu kam den motor abzustellen. tja, ich musste also tatsaechlich ins roehrchen blasen - haette nicht gedacht, dass ich um die halbe welt reisen muss, um ins vergnuegen zu kommen einen alkoholtest machen zu duerfen ;-)




Montag, Juni 07, 2004

 
heute vor zwei wochen waren wir bereits auf der Spirit of Tasmania, um uns nach Tassie (aussie slang ;-) ueberschiffen zu lassen. das schiff ist riesengross und besstens organisiert, sodass alles reibungslos funktionierte und meine anfaengliche nervositaet (camper parken, wellengang, ...) bald legte. das einzige problem waren die schlafsessel, die nicht wirklich zum schlummern einluden. bei unsere rueckfahrt vor drei tagen war dies jedoch das kleinste problem - der seegang machte mir weitaus mehr kopfzerbrechen. der boden unter meinen fuessen schlaegt jetzt noch wellen, wenn ich daran denke ;-) ja jetzt kann ich darueber lachen!


gestartet haben wir unseren tassie-aufenthalt mega suess! im lonely planet war erwaehnt, dass in der naehe vom anlegehafen, Devenport, eine kleine schokoladenerzeugung (hollaendische herstellungsart) mit sehr nettem cafe befindet - ideal fuer ein suesses fruehstueck (croissant & brioche mit hazelnuss-nugat-creme, bain au chocolat, ...) fuer mich war klar, dort will ich hin :-) da laeuft mir glatt das wasser im mund zusammen, wenn ich daran denke - einfach koestlich!!!


die frage, ob wir unsere rundreise richtung osten oder westen starten sollen, hat sich somit auch geklaert - die schoggi war oestlich vom hafen und so setzten wir unsere reise auch fort. dies war nicht wirklich ausschlaggebend, aber egal ;-)
wettermaessig wurden wir nicht so toll begruesst, was sich leider im laufe unserer reise nur zeitweise aenderte. regen stand fast taeglich auf der tagesordnung, gluecklicherweise vorwiegend am abend - durch den regen ins bad zu huschen ist zwar auch nicht so toll, aber immer noch besser als den ganzen tag im regen herumzulaufen oder autofahren zu muessen. im grossen und ganzen sind wir aber ganz gut weggekommen.


unsere gourmet-tour haben wir gleich am zweiten tag mit einem abstecher in einer kaeserei, spezialisiert auf cheddar-kaese, fortgefuehrt. als kaeseliebhaber konnten wir natuerlich nicht widerstehen etwas zu kaufen, worueber wir uns im nachhinein aergerten. wir hatten zu spaet gemerkt, dass uns zuviel verrechnet wurde. den kaese haben wir aber trotzdem genossen ;-)
weinkeller sah man ebenfalls in huelle und fuelle - das mit der verkostung haben wir aber sein lassen.


um beim kulenarischen zu bleiben - tasmanien ist weiters stolz auf seine milchprodukte sowie das gute obst- und gemueseangebot. ausserdem befindet sich in Hobart die aelteste brauerei australiens - Cascade Brewery und die groesste schokoladenfabrik australiens - Cadbury Chocolate. obwohl ich keine bierliebhaberin bin, fand ich die tour in der brauerei ausserordentlich interessant, ueber die nicht konsumierten kostproben hat sich christoph gefreut. ich kam dafuer bei der der Cadbury Factory auf meine kosten, obwohl die hollaendischen spazialitaeten um einiges interessanter waren - besser weniger und speziell, als viel und durchschnitt ;-)


nun aber weg vom essen, hoert sich ja fast an als haetten wir nichts anderes gemacht - stimmt natuerlich ganz und gar nicht.
Tasmanien hat 19 nationalparks, die 21 % der gesamten insel ausmachen, wobei einige davon zum weltkulturerbe gezaehlt werden duerfen.
waehrend unserer rundtour nuetzten wir dieses angebot (Mt. William NP, Freycinet NP,Tasman NP, Hartz Mountains NP, Mt. Field NP, ...) fuer allerlei spaziergaenge und erkundigungstouren - eindrucksvolle wasserfaellen, aussichtspunkte, regenwaelder, verschiedenste farnenarten, baumgiganten (swamp gum und myertel tree) mit einer hoehe bis zu 87 m ...
neben einem solchen riesen hat man das gefuehl ein zwerg zu sein.


entlang der kueste findet man kilometerlange, einsame, weisse sandstraende, klippen und buchten. zweimal haben wir sogar delphine erblickt :-)
einen ganz besonderen felsen findet man in Stanley, einem ort an der nodwestkueste. The Nut, so wird diese rechteckige vulkanische felsformation genannt, ragt 152 m aus dem boden und ist schon von weiter ferne unverkennbar. man kann diesen, angeblich 13 mio jahre alten gruenen felsen ohne probleme besteigen - fuer diejenigen, die es bequemer haben wollen, gibt es sogar einen sessellift - und am palteau von einem aussichtspunkt zum anderen spazieren. es war unser letzter tag und das wetter hat es schlussendlich noch gut mit uns gemeint - bei sonnenschein und strahlend blauem himmel konnten wir dieses unternehmen vollstens geniessen!


wie sehr haetten wir uns dieses wetter einen tag frueher im Cradle Mountain- Lake St. Claire National Park, dem bekanntesten nationalpark tasmaniens gewuenscht. aber nein! nicht mal annaehernd, statt dessen regen, schnee-regen und sturmboehen :-( wir sind zwar zur hoechstmoeglichen aussichtsplatform raufgefahren, gesehen haben wir aber leider soviel wie nichts. eine wanderungs unter diesem umstaenden aussichtslos. die schoenheit der spectakulaeren gipfel, schluchten, seen und wildes moorland konnten wir nur erahnen.
uebrigens, der oesterreicher Gustav Weingartner wusste diesen "reichtum" schon im jahre 1912 zu schaetzen und trug dazu bei diese region als nationalpark zu kategorieren.


mit zwei weiteren thematiken wird man in Tassie wiederholt konfrontiert - bergbau und straeflinge.
die erste begegnung mit der tasmaniens bergbauvergangenheit machten wir in Derby, einem kleinem ort nordoestlich der insel. das alte bergbau- und schulgebaeude wurde als cafe und museum umfunktioniert. alte fotos, werkgegenstaende, ein eingerichtetes klassenzimmer sowie urspruengliche, eingrichtetet cottages (arbeiterhuetten, kraemerladen, fleischer, ...) machten den besuch zu einer interessanten zeitreise. ein weiteres praegendes erlebnis hatten wir in Queenstown, wo saemtliche waelder gerodet wurden und die verschmutzung infolge der kupfelschmelzung jegliche vegetation vernichtete. noch heute sind die huegel rundherum vollkommen kahl - nur braune, graue oberflaeche. sieht sehr trostlos und traurig aus!


traurig aber wahr ist die momentane popularitaet der straefling- und gefaengnis-thematik. wie wir wissen, war australien urspruenglich ein abschiebungsort fuer straeflinge, so auch tasmanien. hierhin wurden diejenigen befoerdert, die sich waehrend ihrer gefangenschaft auf dem festland nicht zu benehmen wussten. tasmanien war also noch eine stufe tiefer angesetzt. Port Arthur, suedoestlich von Hobart, war eines dieser grausamen staetten. bei den gefangenen handelt es sich nicht, wie man vielleicht annehmen wuerde, um schwere verbrecher (die wurden eh gleich gehaengt) - nein, nein, kleine straftaten wie betruegerei, diebstahl, ... genuegten um in die hoelle (das war es fuer viele wahrhaftig) verbannt zu werden. die ruinen von dieser gefaengnis-stadt sind heute eine begeehrte touristenatraktion, ebenso die abendlichen geistertouren - gespaenster habe ich zwar keine gesehen, aber sonderlich wohlgefuehlt habe ich mich auch nicht ;-)




Sonntag, Juni 06, 2004

 
von unserem 10taegigen Tasmanienaufenthalt zurueck in Melbourne haben wir endlich zeit, unser tagebuch auf fordermann zu bringen ;-)

beginnen wir von vorne! unsere erste etappe von Sydney nach Melbourne sah folgendermassen aus:
Sydney - Blue Mountains - Yass - Canberra - Snowy Mountains - Albury - Gippsland - Wilsons Promontroy Nationalpark - Phillip Island - Melbourne.


einmal draussen aus der stadt, hat man das gefuehl, als wuerden die uhren langsamer gehen, a`la "wenn nicht heute, dann halt morgen - nur keinen stress"
man faehrt kilometer um kilometer und laesst die landschaft auf sich wirken - superschoen und beruhigend. die stimmung in den Blue Mountains, mit intensiven herbstfarben, die in der abendsonne leuchteten, war atembraubend!


herbst! schoene sonnige tage und kuehle naechte - wie zu hause, so auch hier! morgenfrost ist keine seltenheit! rasch bekamen wir diese kaelte zu spueren, da half zusammenkuscheln auch nicht mehr viel. unserer einkaufsliste wurde daraufhin sofort ein heizstrahler hinzugefuegt ;-)


von der huegeligen landschaft machten wir unseren weg richtung sueden, zu flachem weideland. durch die grosse trockenheit, sahen weite teile davon leider sehr trostlos aus. trostlos sah auch unser besuch im "Historic town Hartley" aus - ausser ein paar alten haeusern und autowracks gab's nicht viel zu sehen :-(
bei unserer zweiten stop in Cowra wurden wir dafuer mit einer ein excellente hologramm-show und eine weinverkostung mit lokalen spezialitaeten belohnt. das thematik der hologramm-show ist zwar traurig - blutig endender ausbruchsversuch von japanischen gefangenen im zweiten weltkrieg - die art der praesentation aber genial! eine maedchen tritt aus einem bilderrahmen heraus und erzaehlt die geschichte. waehrend dessen spaziert sie zwischen verschiedenen ausstellungsgegenstaenden herum und gestikuliert eifrig.


unsere naechste station Canberra, australiens hauptstadt, stand vorwiegend im mittelpunkt von kultur und politik. gestartet haben wir mit der National Capital Exhibition, wo wir ueber die entstehungsgeschichte der stadt informiert wurden. Canberra wurde anfang des 20. jahrhundert als standort fuer die zukuenftige hauptstadt auserwaehlt und daraufhin auf dem reissbrett geplant - grosszuegig angelegte strassen, kuenstlicher see, moderne gebaeude, ... dies erklaert auch die verhaeltnismaessig geringe einwohnerzahl von etwas mehr als dreihundertausend, ein zehntel zu Melbourne und noch weniger zu Sydney.


am ersten tag besichtigten wir ausserdem das neue Parliamentgebaeude, welches 1988 eroeffnet wurde. die urspruenglichen erweiterungsplaene des alten gebaeudes wurden verworfen und anstelle dieses architektonische meisterwerk errichtet. neben einer hausfuehrung hatten wir sogar gelegenheit die politiker in aktion zu sehen, sowohl "Das Abgeordneten Haus"als auch den "Senat" (diese beiden "haeuser" bestimmen die politik australiens).
das alte politische zentrum dient nach wie vor als buerounterkunft und museum.
auf unserem plan standen weiters High Court, Australian War Memorial, National Museum, National Gallary und Botanische Gaerten.


eine rundfahrt suedlich von Canberra fuehrte uns zum Canberra Space Centre mit satellitenschuesseln von bis zu 70 m durchmesser - enorm! die landschaftliche aenderung war ebenfalls gigantisch, von mondlandschaft (weltuntergangsstimmung) bis hin zu gruenem weideland.


nach drei tagen in der hauptstadt, machten wir uns auf in richtung Snowy Mountains, die nicht nur fuer den hochsten berg australiens und ihre skiorte bekannt sind, sondern auch fuer das Sowy Mountain Hydro-Electric-Scheme. an verschiedenen stellen der alpen wird das schmelzwasser gestaut, durch pipelines unter der bergkette richtung westen geschlaeusst und dort zur bewesserung der landwirtschaft (ziemlich trockene gegend) sowie energiegewinnung genuetzt. dieses projekt beanspruchte mehr als hunderttausend arbeitskraefte aus 28 nationen und 25 jahre zur fertigstellung - unglaubliche leistung!


unser projekt fuer diese region war, den hoechsten berg, Mt. Kosciuszko (2228 m) zu bezwingen. es mag sich vielleicht nicht sehr hoch bzw. schwierig anhoeren, beanspruchte aber vollsten einsatz - knappe 8 stunden fussmarsch auf schotter, schnee und eis. zugegeben, das ganze unternehmen waere in der halben zeit machbar gewesen, wenn wir uns fuer den einfacheren weg - gleiche strecke rauf und runter - entschieden haetten. wir waehlten jedoch den rundweg, anspruchsvoller und landschaftlich schoener. es war wunderschoen, doch leider zwangen uns schnee und eis auf halben wege umzukehren :-( darauf wollten wir es aber weiss gott nicht beruhen lassen - schliesslich war der gipfel so nah! da wir gut in der zeit lagen, maschietren wir voller eifer zurueck zum ausgangspunkt und nahmen den anderen weg in angriff. nach 6 stunden hatten wir es tatsaechlich geschafft, wir standen am gipfel von Mt. Kosciuszko :-) es war genial!!! fuer eine pause war jedoch auch dann keine zeit, da wir noch etwa 2 stunden rueckweg vor uns hatten und die sonne sich schon dem horizont zuneigte. nach etwa 30 km, goennten wir uns endlich die wohlverdiente pause ;-) der einsatz hatte sich mehr als ausgezahlt - dieser tag zaehlt ohne zweifel zu den hoehepunkten unserer reise!


wie schnell sich das wetter in bergen aendert bekamen wir am naechsten morgen zu spueren. der tag zuvor das schoenste wetter, dass man sich wuenschen kann, war dieser tag das krasse gegenteil - regen, wind, kaelte, ... mit abwarten war aber nichts, denn schneefall ist fuer diese jahreszeit keine seltenheit. wir nahmen also die alpinroute richtung Albury (grenze zum staat victoria) in angriff, welche einen kurzen abstecher nach Thredbo, einem der beruehmten skiorte, beinhaltete. auf windigen, schmalen strassen gings runter auf ein paar 100 m seehoehe mit viel gruen und leicht huegeligem weideland.
unser kurzer kaffeestop in Tintaldra war ein echtes erlebnis. ein coffee-/teashop, zugleich ein kleiner kraemerladen und museum (alte fotos, moebestuecke, bucher, ...) mit einer perfekt dazupassenden aelteren dame. ich hatte das gefuehl als waere ich in einem alten film a` la "Unsere kleine Farm" oder "Die Waltons" ;-)


der folgende tag war wieder sonnig und schoen, gerade richtig fuer unsere fahrt entlang Victorias Alpen. auf schmalen, kurvigen strassen mit viel wald rundherum, gings zu zwei weiteren ski resorts australiens - Falls Creek/Mt. Beauty (1580 m) und Mt. Hotham (1862 m). wie im Thredbo, waren auch hier die vorbereitungen fuer die skisaison, welche kommendes wochenende startet, voll im gange. erinnert sehr an skiorte wie oebertauern oder lech a. arlberg.


unsere route fuehrte uns weiter ins Gippsland (sued-oestlicher teil victorias)- berge und baeume wichen einer flach bis leicht huegelige buschlandschaft. nicht zu vergessen die wunderschoenen lagunen, buchten und straende entlang der kueste. fischerorte wie Lakes Entrance, Metung und Port Albert erinnern an den einst bluehenden fisch- und warenhandel. letzterer diese orte war mitte des 19. jahrhunderts sogar haupthafen fuer die goldfelder.


Wilsons Promontory National Park welcher sich am suedlichsten teil des festlandes befindet ist nicht nur fuer touristen ein beliebtes ziel sondern auch fuer viele staedter (Melbourne). die einsamen straende, rockformationen, tier- und pflanzenwelt sind wirklich einzigartig. hier findet man ausserdem die suedlichsten mangroven der welt.


ein weiterer anziehungspunkt ist Phillip Island, genauer gesagt die Pinguin Parade auf Phillip Island. diese pinguine sind die kleinsten ihrer art und jeden abend an einem abgesperrten strandabschnitt zu sehen. hier kann man beobachten, wie sie von der futtersuche aus dem meer zurueckkommen, in gruppen (so ist es sicherer) schnell ueber den strand watscheln und dann im gebuesch unterschlupf suchen. zur zeit herrscht eine art probe-paarungszeit, wo die tiere nach einem partner ausschau halten. damit das andere geschlecht auf einen aufmerksam wird, muss man sich natuerlich auch ordentlich bemerkbar machen - bei 400 bis 500 pinguinen unueberhoerbar ;-)






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