Sonntag, März 28, 2004

 
was ist denn hier passiert...


der unfall: es geschah an einem wunderschoenen tag anfangs maerz, als ich voller elan meinen arbeitsplatz, das schiff, betreten wollte. es war ebbe und das schiff lag tiefer als die anlegestelle. "kein problem" dachte ich, tat einen schritt auf die reling und bereitete mich auf die landung an deck vor. doch es kam anders! mein fuss rutschte aus, schwang in hohem bogen nach hinten und ich fiel slapstick-maessig aufs boot. zum glueck landete ich auf dem deck und nicht im wasser; zum glueck schlug ich nicht mit kopf oder ruecken auf. das einzige problem: ich konnte mein linkes bein nicht bewegen - oder besser gesagt, wollte nicht, denn es schmerzte. meine huefte hatte den fall aufgefangen, indem sie tapfer auf die reling prallte. schnell waren einige leute aus meiner firma da. sie schauten vorbildlich auf mich und riefen sofort die ambulanz. kurze zeit spaeter lag ich im krankenwagen und hatte gelegenheit, die skyline sydney's von unten durchs dachfenster zu bewundern.


die verletzung: auf der intensivstation tat ich das uebliche: warten! nach ein paar stunden wurde mir mitgeteilt, dass meine linke huefte eine fraktur erlitten hatte, nicht das gelenk, sondern nur der grosse bogen oberhalb, an dem einige muskeln befestigt sind. kein grund zum operieren; der knochen hat keine tragende funktion; geduldig warten, bis das ganze wieder zusammenwaechst. auch das, keine schlechte nachricht. es haette schlimmer kommen koennen und vor allem wurde mir versprochen, dass der bruch keine bleibenden einschraenkungen hinterlaesst. dann kam der schock! ich koenne nach hause gehen, es kaeme gleich jemand vorbei und braechte mir kruecken. wie bitte, ich konnte mich nicht mal bewegen. die kruecken kamen, ich wurde auf die beine gestemmt und erlebte zum ersten mal ein blackout. es waren nur einige sekunden, doch die reichten! ...und die fachleute begriffen, dass ich vorerst im spital bleiben sollte.
am naechsten tag kam der physiotherapeut. ich konnte zu meiner freude tatsaechlich mit hilfe der kruecken zaghaft herumhumpeln. alles klar, hiess es, wann wolle ich nach hause gehen. warum wollten die mich so schnell los werden? mein unfall war von der versicherung des arbeitgebers gedeckt, ich war ein braver patient ohne vorstellung, wie wir das zu hause managen sollten - wir hatten kein fernsteuerbares bett zu hause, sorry. irgendwie handelten manuela und ich eine weitere spitalsnacht aus. dann, am dritten tag (!), kam der doktor. er erklaerte mir genauer, was ich mir eingefangen hatte; meinte, eigentlich koenne ich nach hause gehen oder noch ein paar tage hier bleiben, bis ich etwas mobiler sei. wow, endlich ein vernuenftiges wort. eine stunde spaeter war ich in einem krankenzimmer mit fernseher und abendessen. das gefiel mir besser!
in den naechsten tagen machte ich maechtig fortschritte. mein bein wurde beweglicher und ich lernte korrekt auf kruecken zu gehen. als ich sogar ohne hilfe aufstehen konnte, war ich happy.


die genesung: inzwischen bin ich fast zwei wochen zu hause. manuela schaut bestens auf mich, macht vieles einfacher. komme schon ganz gut herum, teilweise sogar ohne kruecken. morgen montag muss ich wieder zur arbeit. weil ich nicht aufs wackelige schiff kann, sollte der arbeitgeber, im rahmen der arbeitsunfallversicherung, nach moeglichkeit einen alternativ job anbieten. bin schon gespannt, was das sein wird - irgendwas im buero, hoffentlich nicht telefondienst;-)
bis der knochen wieder ganz ist dauert es im besten fall weitere drei, im unguenstigsten neun wochen. wir werden sehen. hoffe es dauert nicht zu lange, denn die reiselust wird immer staerker!


tja, dies ist der grund, warum ich in letzter zeit nicht soviel blogger schreiben konnte. bitte macht euch keine sorgen. es geht mir wirklich schon wieder sehr gut, bin frohen mutes und werde von tag zu tag mobiler. hab' ziemlich viel glueck im unglueck gehabt - und dafuer bin ich dankbar.




This page is powered by Blogger. Isn't yours? Weblog Commenting and Trackback by HaloScan.com