Samstag, Dezember 27, 2003

 
war schon lange nicht mehr so froh, als weihnachten endlich da war. weniger war die vorfreude im klassischen sinne "schuld", als vielmehr das damit verbundene ende der zahllosen weihnachts-parties auf unserem schiff. ein paar tage frei haben und nichts-tun war alles, wonach ich mich sehnte...

weihnachten in australien hat kaum was mit veschneiten strassen, bunt verzierten christbaeumen und mitternachtsmesse zu tun. gefeiert wird am weihnachtstag, dem 25. dezember. in der frueh, kurz vor sonnenaufgang, steigt der weihnachtsmann durch den kamin ins wohnzimmer und fuellt die vorbereiteten socken prall mit geschenken. kaum ist der rentier-schlitten am horizont verschwunden, versammeln sich alle familienmitglieder; schlaftrunken und in pyjamas. die bescherungen werden gemustert. ein ausgiebiges festtagsessen gibt's zu mittag. die konsumgesellschaft froent ihrer eigenen unersaettlichkeit - spass ist der dominierende faktor, idylle und besinnlichkeit sind seltener als bei uns!

heilig abend verbrachten wir im kino. eigentlich war ein gediegenes abendessen geplant, doch die chance, endlich den zweiten teil von "herr der ringe" zu sehen, wollten wir uns nicht entgehen lassen (zur erklaerung: am 26. dezember hatte der dritte teil premiere; am 24. war der einzige tag, an dem die ersten zwei teile zur einstimmung gezeigt wurden). vorher goennten wir uns als ersatz des festtags-dinners ein menue im lokal mit dem grossen gelben "m";-) heilig abend einmal anderst. uns hat es gefallen und der film begeisterte total. wir sind bereit fuer "the return of the king".

weihnachtstag war schon eher weihnachtlich - auf australisch versteht sich. es ging zum weltberuehmten bondi beach mit seiner weihnachtsparty, von der jaehrlich fotos in allen zeitungen der welt kursieren. der strand war bumvoll. ein meer von weihnachtsmuetzen, christbaeumen (plastik!), schwitzenden santa klaeusen... dazu jede menge gerstensaft. am naechsten tag konnte man lesen: "bondi beach war einmal mehr stark besucht. die polizei gab sich tolerant und setzte das ueblicherweise geltende alkoholverbot nicht strikte durch. wer zwei drei bier mitbrachte und sich benahm hatte nichts zu befuerchten." den bericht lasen wir mit augenzwinkern; vor allem den abschnitt mit "zwei drei" - es duerften kisten gemeint gewesen sein;-))

stephanstag heisst hier boxingday. dies hat nichts mit boxen zu tun, denn an diesem tag dreht sich alles um den start zum sydney-hobart yacht-rennen. insgesamt dauert es gute zwei tage und ist ein muss fuer segel-fans. unzaehlige boote verlassen den hafen von sydney und machen sich auf den weg nach tasmanien - dazwischen liegt das oft extrem stuermische tasmanische meer. manuela sass auf den klippen, sah die schiffe den sicheren hafen verlassen. ich hatte zu arbeiten. leider durfte unser boot nicht nahe zum start-raum fahren; musste mich mit weissen segeln in der ferne begnuegen. schade, hatte irrtuemlicherweise auf einen erstklassigen blick gehofft:-(




Montag, Dezember 08, 2003

 
eigentlich wollte ich jede woche ein bisschen berichten, wie's in sydney so laeuft. leider artet dies momentan in eine endlose wiederholung aus: "viel arbeit, keine zeit fuer andere spaesschen, hochsaison dauert noch bis weihnachten und dann, ja dann wird alles anders..."
wer glaubt, dass die offensichtliche news-flaute mit meinem zunehmenden alter oder der ach-so-beruehmten reise-muedigkeit zusammenhaengt, der moege sich die frage stellen, wieviel zeit einem nach einer 6-tage-woche mit ueber 70 stunden so bleibt. schon erwaehnenswert, oder? erstens haette ich sowas nie fuer moeglich gehalten und zweitens wird es diese woche noch besser: ich nehme die 80-stunden-schallmauer ins visier! ich beklage mich nicht, andere mitarbeiter haengen noch mehr drin - poor guys.
zum glueck ist alles halb so schlimm. die arbeit macht nach wie vor spass. sie ist herausfordernd, vielseitig und haelt ueberraschungen am laufenden band bereit. also, kein grund zur sorge.

manuela ist aehnlich ausgelastet wie ich; am freitag ist die grosse abschlusspruefung; nur noch vier tage non-stop bueffeln dazwischen. bitte daumen druecken:-)

langer rede, kurzer sinn: es geht uns sehr gut. das leben haelt uns auch in australien ganz schoen auf trab - nicht besser oder schlechter als in asien, einfach anderst. der einzige nachteil: die geschichten und geschichtchen sind weniger spektakulaer.




This page is powered by Blogger. Isn't yours? Weblog Commenting and Trackback by HaloScan.com