Freitag, Mai 30, 2003

 
der groesste schwimmende markt im mekongdelta ist in cai rang. wir hatten uns um 6 uhr in der frueh mit soi, unserer bootsdame verabredet. auf fast allen faehr-schiffchen ist das ruder fest in frauen hand. sie stehen am heck und rudern die boote kraftig vorwaerts. frauen sind im vietnamesischen alltag ueberall praesent und verrichten oftmals die koerperlich anstrengenderen arbeiten als maenner (welche sich lieber mit motorraedern zu beschaeftigen scheinen;-). bemerkung am rande: bei den kommunistischen befreiungstruppen gab es einen beachtlichen anteil, aeusserst schlagkraeftiger frauen.

als wir nach einer stunde cai rang erreichten, herrschte auf dem markt bereits hochbetrieb. grosse und kleine schiffe schlaengelten sich emsig aneinander vorbei. es wurde ge- und verkauft, auf- und abgeladen. ploetzlich setzte ein heftiger regen ein. in naechsten moment waren fruechte- und gemueseberge zugedeckt; die handelsleute huellten sich in regenschuetzen, krochen in kajueten oder nuetzten die pause, um schnell eine waermende nudelsuppe zu essen. als der regen nachliess, verschwanden die plastikhuellen augenblicklich und das hektische treiben nahm wieder seinen lauf.

am naechsten tag ging es weiter nach chau doc, einer kleinen stadt nahe der grenze zu kambodscha. die gegend ist recht huegelig, verglichen mit dem rest des flachen mekongdelta, und mit nicht-enden-wollenden, kraeftig gruen leuchtenden reisfelden bedeckt. unser erster stadtbummel hielt eine grosse ueberraschung bereit: "parlez vous francais? je suis le seul guide francophone - pas chere, bon marche!" ich kramte so gut es ging ein paar brocken meines schulfranzoesisch zusammen, gerade genug fuer ein kurzes gespraech. monsieur dung machte einen sehr sympathischen eindruck und wir entschlossen uns, mit ihm am naechsten tag eine motorrad-tour aufs land zu unternehmen. eine der besten entscheidungen unserer reise - wie sich spaeter herausstellen sollte...

monsieur dung fuehrte uns zu einem khmer-dorf, eine kleine minderheit lebt in diesem teil vietnams nahe kambodscha. die leute sind meistens sehr arm und betreiben landwirtschaft. ihre haeuser sind einfache stroh-huetten, in denen stall und wohnraeume oftmals nur durch eine duenne wand getrennt sind. die khmer sind meister in der gewinnung von palmzucker - die produktion duerfte vor hundert jahren auch nicht viel anders ausgesehen haben - und im weben und faerben von seidenstoffen. wir waren bewegt von der freundlichkeit und herzlichkeit mit der wir begruesst wurden. sie waren einfach gluecklich, dass wir sie besuchten.

auf den motorraedern unserer fahrer brausten wir weiter durch den laendlichen alltag. es gab soviel zu sehen. sachen, die wir fuer laengst vergangen hielten, und bilder, die wir aus farbenfrohen buechern kannten, waren auf einmal zum greifen nahe - begleitet von laechelnden kindern, frauen und maennern. unser naechster zielort, ba chuc entriss uns schmerzlich der vermeintlichen idylle. hier hatten zwischen 1975 und 1978 wiederholt grenzuebertritte der khmer rouge stattgefunden. der traurige hoehepunkt bildete ein massaker, welches zwischen dem 12. und 30. april 1978 veruebt wurde. 3157 leute waren brutal geschlachtet worden. zertruemmerte schaedel, aufgespiesste koerper... fotos dokumentieren die greueltaten.

wir fuhren weiter, dem grenzfluss entlang. der wohlstand der leute ist in den letzten jahren staendig gestiegen, da vermehrt reis exportiert werden konnte. ein beweis dafuer liefern die fernseher, die in fast jedem, noch so einfachen haus vor sich hin flimmern. kurz vor chau doc liegt nui sam (berg sam). dies ist ein beliebter pilgerort fuer chinesen, welche vor allem aus ho chi minh city, hong kong und taiwan herkommen. das besteigen des 260m hohen gipfels ist der hoehepunkt der pilgerreise. der rundblick ueber die umliegenden reisfelder war gewaltig - die tief stehende sonne liess die fluesse und kanaele silbern glaenzen. es war ein wuerdiger abschluss eines unvergleichlichen tages.

monsieur dung hat uns mit seiner unvergleichlichen art und dem charme der franzoesischen sprache einen tiefen einblick in das vietnam nahe der kambodschanischen grenze gegeben. man trifft selten einen menschen, der mit solcher ueberzeugung seiner philosophie folgt. dies ist umso bemerkenswerter, wenn man seine geschicht kennt. ich habe sie fuer euch zusammengefasst und unter impression auf dieser website publiziert.

eine weitere besonderheit in chau doc sind die schwimmenden haueser. von aussen schauen sie, trotz ihrer groesse, recht unscheinbar aus. in ihrer bauweise erinnern sie ein bisschen an holzhaueser aus skandinavien. jedes haus hat einen grossen blechofen auf der terrasse stehen. wozu? - um fischfutter zu praeparieren. denn unter den hausern befinden sich riesige fischkaefige in denen vor allem katzenfische gezuechtet werden. dies geht recht locker: das futter wird durch ein loch im fussboden verteilt und wenn die fische fett genug sind, braucht man nur aus dem vollen zu schoepfen;-). soviel fisch koennen natuerlich die vietnamesen nicht selbst essen; der grossteil wird nach amerika, australien, japan und europa exportiert.

die bootstour zu den schwimmenden haeusern verbanden wir mit dem besuch eines cham dorfes. cham sind eine moslemische minderheit, die am stadtrand von chau doc leben. nebst moscheen gab es hier bunte stoffe zum anschauen. leider hat sich der ort zu einer kleinen touristenattraktion, inklusive web-demonstration uns schauraum, entwickelt - das laecheln hielt nur so lange, wie der eindruck des potentiellen kunden;-). auch dies ist eine seite vietnams.




Montag, Mai 26, 2003

 
obwohl tourismus in vietnam eine relativ kurze geschichte hat, ist er bestens organisiert. es laeuft so: in ho chi minh city gibt es jede menge sogenannter cafes, die extrem guenstige touren in modernen ac-minibussen anbieten. es ist so gut wie unmoeglich einfacher (der fahrer spricht zumindest ein bisschen englisch), komfortabler (air-con erspart einige verschwitzte t-shirts) und guenstiger vietnam zu bereisen. nur wenig touris koennen der versuchung wiederstehen. folglich verbringen sie tag und nacht mit fellow-backpackern, haben kaum gelegenheit mit "normalen" vietnamesen in kontakt zu kommen und werden von destination zu destination geschleust - obwohl diese touren oft nur den transport beinhalten, bieten sie alles andere als individuelles reiseerlebnis. auf den menues der verpflegungs-restaurants stehen pommes, am zielort gibt es partner-hotels und agenturen die ausfluege anbieten. einmal im zyklus gefangen, ist es unmoeglich auszubrechen! wer vietnam kennenlernen moechte, muss solche schnaeppchen meiden.*

manuela und ich haben unseren ersten tagesausflug zum caodai tempel und den cu chi tunnels auf diese art gemacht. das war ok, reicht uns aber bis auf weiteres. wir geniessen es, uns alleine durchzuschlagen. natuerlich werden wir ab und zu abgezockt, fahren in ueberfuellten bussen mit, koennen uns nur schwer oder gar nicht verstaendigen und wissen nicht immer, was wir essen... doch, was macht das schon? wir sind wegen vietnam hier - nicht wegen uns. die offenherzigkeit und hilfsbereitschaft unserer gastgeber machen alle unannehmlichkeiten mehr als wett.

von ho chi minh city sind wir ins suedliche mekong delta aufgebrochen. unser plan: wir wollten mit einem frachtschiff von der wirtschaftsmetropole in die reiskammer vietnams einreisen. an der angeblichen anlegestelle konnte uns niemand weiterhelfen; die einzige information bestand darin, dass seit einigen jahren keine schiffe mehr in die gegend fahren, da die strassen ausgebaut worden sind. natuerlich musste diese schlechte nachricht verifiziert werden und so schleppten wir unsere rucksaecke am fluss spazieren auf der suche nach einer mitfahrt-gelegenheit. es wollte nicht werden, leider, und wir mussten einen bus am anderen ende der stadt nehmen.

halb so schlimm. unterwegs lernten wir einen aelteren herrn, hanh ("means happy!"), kennen, der sich freundlich um uns kuemmerte, in ben tre angekommen, begleitete er uns sogar zum hotel, obwohl er was anderes vorgehabt haette. wir hatten diesen sympathischen mann sofort ins herz geschlossen und es war schade, dass er wieder zurueck zum bus musste.

am abend hatten wir ein rendez-vous mit einem jungen vietnamesischen ehepaerchen und ihrem freund. wir tranken kaffee, plauderten und erfuhren ganz nebenbei, welche bootstouren sie auf den kanaelen des mekong so anboten. als wir hunger hatten, fuhren sie uns mit ihren motorraedern in ein ausgezeichnetes vegetarisches restaurant. am naechsten tag besuchten wir zusammen eine kokosnuss-bonbon fabrik (mmmh, die zaehne kleben immer noch zusammen) und machten eine knapp fuenf-stuendige bootsfahrt. als wir bei einem kleinen lokalen markt anlegten, wurden manuela und mir gleich zwei stuehle angeboten. gernen nahmen wir die einladung an und versuchten mit hilfe eines reise-sprachfuehrers mit den leuten zu plaudern. innerhalb weniger minuten war der ganze markt um uns versammelt und es gab einiges zu lachen.

nach der bootsfahrt wurden wir von unseren freunden zuerst zu einem restaurant und dann zurueck zum hotel gefuehrt. spaeter tauchten sie wieder auf und luden uns zum kaffee ein. nicht schlecht! uns wurde das gefuehl gegeben, in ben tre zu hause zu sein.
seit wir in vietnam sind, sind wir immer wieder von leuten angesprochen und zu einem kaffe (oder bierchen;-)) eingeladen worden. leider sprechen die meisten nur wenig englisch und wir noch fast kein vietnamesisch. so sitzen wir jeweils da, schauen ein bisschen herum und geniessen die gemuetliche atmosphaere. wenn die leute genug gesehen haben, stehen sie auf und gehen ohne grosse worte ihres weges. voll witzig!

von ben tre sind wir nach soc trang weitergereist. bloederweise faellt unser aufenthalt mit dem beginn der regeinzeit zusammen und - als waere das nicht genug - wird hier das gepaeck auf dem bus-dach transportiert. wenn man es positiv sieht, hatten wir endlich gelegenheit unsere rucksaeck-regenschutzhuellen zu testen. das ergebnis: passt scho!

waehrend den zwei tagen in soc trang wurden wir regelmaessig an die salzburger regenguesse erinnert - habe gar nicht mehr gewusst, dass es so schuetten kann;-)
in der gegend gab es einige spezielle pagodas zu besichtigen: in der clay pagoda hat ein moench waehrend seines ganzen lebens figuren aus ton geformt. das ergebnis sind oft skurrile, immer kitschige figuren. tiger und loewen wurden mit vorliebe kleine rote gluehbirnen als augen eingesetzt... disney-land in sued vietnam.
in der kh'leng pagoda unterhielten wir uns laengere zeit mit khmer moenchen (im mekong delta gibt es eine bedeutende khmer-minderheit). im gegensatz zu thailand scheint hier das klosterleben nicht ganz so ernst genommen zu werden: in der versammlungs-halle darf geraucht werden waehrend kylie minogues "can't get you out of my head" aus einem lautsprecher droehnt.
die bat pagoda ist fuer die massen von fruit bats (=fruechte fledermaeuse???) bekannt, die den tag hoch oben in den baeumen des tempelgardens haengend verbringen. die biester erreichen eine fluegelspannweite von 1 bis 1,5m - kommt einem vampir schon ziemlich nahe 8-).

zur zeit halten wir uns in cantho auf. die stadt ist ein guter ausgangspunkt fuer bootsfahrten zu den beruehmten schwimmenden maerkten des mekong. morgen heisst's: frueh raus!

*nachtrag: was man den touren zu gute halten muss ist, dass sie die touristenstroeme kanalisieren und viele schoene orte davon verschonen. wir wissen es zu schaetzen:-))




Mittwoch, Mai 21, 2003

 
bei vietnam denkt man sofort an krieg - leider. das thema ist hier immer noch allgegenwaertig. man stelle sich vor, dass viele menschen, denen man auf den strassen begegnet, in die kaempfe involviert waren. in den verschiedenen museen gibt es ausfuehrliche dokumentationen der "befreiung des suedens". auch wenn diese die rolle der kommunisten schoenfaerben ist es erschreckend, wie brutal (eigentlich ist animalisch passender) die truppen des suedens und der amerikaner vorgegangen sind. gefoltert und unkooperative zivilisten exekutiert haben alle kriegsparteien. chemische waffen eingesetzt (auch heute werden noch verstuemmelte kinder geboren), ganze waleder mit herbiziden zerstoert (rueckstende lassen sich immer noch in lebensmitteln nachweisen) und riesige landstriche zerbombt (in einigen gegenden ueber eine tonne fuer jeden feindlichen soldaten) hat nur das "zivilisierte" amerika. in dieser duesteren zeit hat die regierung einer modernen supermacht nicht gezoegert massenvernichtungswaffen einzusetzen und neue "errungenschaften der waffenindustrie" am objekt zu testen. weiters haben sich die informationen des cia und fbi als nicht immer vertrauenswuerdig erwiesen. gedenkminute!

bevor ich hierhergekommen bin, habe ich nicht gewusst, wie es zu diesem krieg gekommen ist. wenn man dieses land verstehen will, fuehrt kein weg an der juengeren geschichte vorbei. hier eine kurze zusammenfassung:

>>> waehrend der zweite weltkrieg in europa wuetete konnte die kommunistische partei nord-vietnams (unter der fuehrung von ho chi minh) ihren einfluss auf grosse teile des landes ausweiten.
>>> franzoesisch-vietnamesischer minh krieg (1946 - 1954): nach dem zweiten weltkrieg wollten die franzosen ihren einfluss in vietnam wieder herstellen. von ihrem stuetzpunkt im sueden attakierten sie die kommunisten. 1954 mussten sie ihre niederlage (trotz grosszuegiger amerikanischer unterstuetzung) eingestehen und das genfer abkommen wurde ausverhandelt. dies sah den ungehinderten grenzuebertritt von vietnamesen zwischen nord- und sued-vietnam waehrend 300 tagen, sowie das abhalten einer nationalen wahl vor.
>>> sued-vietnam: der antikommunistische diktator ngo ding diem verweigerte aus angst vor einer niederlage die im genfer abkommen vorgesehene teilnahme an der nationalen wahl. sein regime wurde zunehmends tyrannischer. diem wurde 1963 mit amerikanischer unterstuetzung gestuerzt, seine nachfolger behielten aber die repressive politik bei.
>>> nord-vietnam: das kommunistische regime setzte seine reformen teilweise recht grausam um (ueber 10.000 grundbesitzer wurden im rahmen einer land-reform exekutiert). 1955 schlossen die usa ihre botschaft in hanoi.
>>> der nord-sued krieg: nord-vietnam folgte dem unterstuetzungs ruf der kommunisten im sueden und aenderte 1959 die strategie eines politischen kampfes in die eines bewaffneten kampfes.
>>> amerikas einschreiten: aus angst vor dem kommunismus unterstuetzten die amerikaner das sued-vietnamesische regime. 1959 trafen die ersten militaerberater in saigon (heute ho chi minh city) ein, 1969 wurde mit 543.400 soldaten der hoehepunkt erreicht. nach massiven nationalen und internationalen protesten und dem politischen widerstand gegen das verherende militaerische engagement, begannen die usa 1969 ihre truppenpraesenz abzubauen. 1973 verliess der letzte amerikanische soldat vietnam.
>>> wiedervereinigung (1975): als sich das regime im sueden ohne militaerische und finanzielle unterstuetzung wiederfand, gewannen die kommunistischen truppen rasch an einfluss. als sie am 30. april 1975 in saigon einmarschierten, kapitulierte der sueden widerstandslos. der machtuebernahme durch die kommunisten folgte eine riesige fluechtlingswelle (boat-people).
>>> vietnam heute: mitte der 80er jahre wurden die ersten zoegerlichen schritte zur oeffnung des landes unternommen. in den 90ern nahmen diese zu und das land zog vermehrt internationale investoren und touristen an.

ho chi minh city ist eine lebhafte stadt. noch nie habe ich soviele motorrader auf einem haufen gesehen. die strassen sind voll damit. witzig wird es, wenn man die strassenseite wechseln will. die loesung eines im ersten augenblick komplizierten problemes ist - wie so oft - simpel: man gehe langsam, ohne anzuhalten schnurgerade ueber die strasse. die motorradfahrer sind flexibel genug und weichen elegant aus. macht inzwischen sogar richtig spass!
abends reihen sich neben einer parkallee motorrad an motorrad. jedes ist mit einem verliebten, eng-umschlungenen paerchen bestueckt. welch ungewohnter anblick, solch oeffentliches geknutsche habe ich seit monaten nicht mehr gesehen;-))

die strassen im city centre sind grosszuegig und gepflegt. gleiches gilt fuer hotels und geschaeften. viele gebaeude verbreiten noch den glanz der franzoesischen kolonial-architektur. verlaesst man diese viertel, gelangt man schnell in einfachere gegenden, wo auf den strassen ein buntes treiben stattfindet. natuerlich ist dort auch nicht mehr alles so blitze-blank poliert und die vietnamesen tragen keine designer-klamotten mehr. da darf man auf das leben auf dem lande gespannt sein...

hier gibt es einige interessanten museen. das war remnants museum laesst niemanden unberuehrt. fotos von opfern chemischer waffen, missgebildeter foeten, folterungen, gi's die stolz koepfe enthaupteter kommunisten in haenden halten...

der reunification palace wurde 1962 vom damaligen praesidenten sued-vietnams ng dinh diem in modernster architektur errichtet. es ist der ort, an dem 1975 general minh die kontrolle sued-vietnams den kommunisten uebergab. die raeume sind noch mit dem original mobiliar eingerichtet, es gibt einen helikopter-landeplatz (gleich neben dem tanz-saal) und kommando-raeume im bunker. ein komisches gefuehl, diesen "originalschauplatz" zu besuchen.

etwas ausserhalb liegen die cu chi tunnels. dieses gut 250km lange netzwerk hatte waehrend des vietnamkrieges grosse strategische bedeutung. bis zu 16.000 kommunistische soldaten haben hier tage-, oft monate-lang unter der erde gelebt. die tunnels ermoeglichten den soldaten aus dem nichts aufzutauchen, fremde truppen zu attakieren und wieder zu verschwinden. die amerikaner brauchten monate, um das system zu entdecken, schafften es aber nie, dieses zu zerstoeren. wir konnten durch einen kleinen abschnitt eines solchen tunnels hindurchkriechen. obwohl er fuer touristische zwecke ausgeweitet worden ist, bekam ich fast platzangst und war froh, als wir wieder an der oberflaeche waren.

in tay ninh befindet sich der haupttempel der caodai sekte. caodaismus ist der versuch einer fusion der wichtigsten religionen des osten und westens (buddhismus, taoismus, konfizianismus, vietnamesische naturreligionen, christentum und islam). die sekte wurde um 1919 von ngo minh chieu gegruendet und hat heute (inoffiziell) ueber zwei millionen anhaenger. das ziel der philosophie ist das beenden des reinkarnation-zyklus. es war interessant, diesen ort zu besuchen und eine farbenfrohe zeremonie mitverfolgen zu koennen. zu meiner ueberraschung waren die anhaenger gegenueber touristen sehr aufgeschlossen und haben uns sogar zum fotografieren ermutigt.




Samstag, Mai 17, 2003

 
den letzten tag in kl begannen wir gleich in der frueh mit anstehen fuer die matrix reloaded premiere. wir kamen rechtzeitig und konnten noch zwei plaetze in der dritt-vordersten reihe ergattern. der film hat einen wahren ansturm ausgeloest und die ca. 10 vorstellungen am ersten tag waren im nu ausverkauft. however, wir waren dabei;-)

die wartezeit bis zum kino-abend verbrachten wir mit einem besuch auf menara kuala lumpur, dem vierthoechsten fernsehturm der welt (421m). der ausblick war ueberwaeltigend! das naechste mal wuerde ich gleich zu beginn des aufenthaltes da rauf fahren; danach ist man bestens informiert, wo was ist.

wir werden malaysia in bester erinnerung behalten. die organisation des zusammenlebens der verschiedenen bevoelkerungsgruppen (inder, chinesen & malay) ist einer der bleibendsten eindruecke, der auch wiederholt zu kritischen auseinandersetzungen angeregt hat. kuala lumpur - hauptstadt des islamischen staates, wirschaftliche metropole und zentrum der konsumgesellschaft - ist eine knisternde stadt mit unverwechselbarem flair und gelebtes symbol fuer das rastlose vorwaertsstreben dieses landes. vieles schien uns hier auf den ersten blick vertraut, doch schon ein kurzes kratzen an der oberflaeche brachte immer wieder ueberraschende und tiefgehende eindruecke zu tage. eine spannende begegnung!

kaum zu glauben, dass wir gestern noch dort waren. knappe zwei flugstunden entfernt, scheinen diese erinnerungen unwirklich. mit der ankunft in ho chi minh city sind wir in einer voellig anderen umgebung gelandet. fuer mich ist dies eines der groessten phaenomene des reisens: im einen moment befindet man sich in einem gewohnten umfeld, im naechsten scheint dies alles nie dagewesen und eine eben noch fremde welt wird zur vertrauten. es geht alles so schnell, was bleibt ist der augenblick und die chance, diesen mitzugestalten.

vietnam ist die vierte destination unseres trips. wie immer haben wir vorher im reisefuehrer gestoebert und versucht, uns so gut wie moeglich ins bild zu setzen. dies loest auch immer einen ganzen haufen fragen aus und ein mulmiges gefuehl wird in der magen-gegend spuerbar. wahrscheinlich hoert dies nie auf, egal wieviele laender man besucht hat. ist auch gut so, da ein gesundes mass an vorsicht geweckt wird und man mit sorgfalt in die neue welt eintaucht. ich bin immer sehr froh, wenn wir schliesslich ankommen, uns mit den gepflogenheiten bekannt machen koennen (die erste taxi-fahrt, das erste hotel, das erste mal geld wechseln, das erste mal essen gehen...) und vermutungen durch persoenliche erfahrungen ersetzt werden. dann ist die zeit reif und es kann in ruhe weiter gehen!




Mittwoch, Mai 14, 2003

 
unsere letzte station in malaysia ist kuala lumpur, hauptstadt und wirtschaftliche metropole. ich hatte mich wahnsinnig darauf gefreut, die petronas towers endlich "live" zu sehen. petronas ist die petroleum-firma malaysias und hauptsponsor des schweizer formel1 rennstalls sauber-petronas. kleine welt;-)
noch am abend unserer ankunft spazierten wir durch die wolkenkratzer-gesaeumten strassen des golden triangle bis... wow! der anblick war wirklich ueberwaltigend. ich bin ein kleiner fan moderner, surreal anmutender, hochhaeuser; diese weltberuehmten zwillings-tuerme mit der unverwechselbaren bruecke liessen mein herz hoeher schlagen. trotz ihrer hoehe (ueber 450m, ehemals die hoechsten gebaeude der welt) wirken sie grazioes, erhaben, edel. abends im flutlicht erstrahlen die architektonischen kunstwerke in vollem glanz, was fuer ein bild!
drei tage spaeter nahmen wir an einer fuehrung auf die bruecke im 41. stock teil (insgesamt gibt es 88. stockwerke). wir konnten uns ueberzeugen, dass die anblicke im innern, von oben runter und auf die skyline von kuala lumpur ebenso beeindruckend sind wie die von aussen. waehrend unseres aufenthaltes tauchten wir immer wieder in der naehe der zwillinge auf, nicht nur ihretwegen, sondern auch wegen der kinos im angehaengten shopping-komplex. ein aufenthalt in einer grossstadt ist fuer manuela und mich zu einer art urlaub vom reisen geworden. wir goennen uns ein paar filme in bester hollywood-manier, kaufen ein softice bei mc.d - nicht besonders lobenswert, aber die mit schoko-ueberzug sind einfach lecker - stoebern in buchlaeden herum, erliegen dem charme dieser pulsierenden metropolen.
fast haetten wir gerhard schroeder getroffen. er befindet sich zur zeit auf einer sued-ost asien-tour. hat aber nur 12 tage zeit, der arme (wir finden unsere fuenf monate in dieser gegend schon ziemlich stressig;-).

nebst den petronas towers gibt es im golden triangle, dem modernen geschaeftsviertel kl's (hier sagen alle nur kl, kuala lumpur ist auch wirklich viel zu lang), unzaehlige weitere blickfaenge: von protzig bis elegant, von historisch bis ultra-modern. die oftmals zitierte asienkrise hat auch malaysia mitte der neunziger jahre heftigst erfasst. mutigerweise hatte das land damals auf die billigen kredite der weltbank verzichtet. die entscheidung wird im nachhinein hoch geschaetzt und malaysia erholt sich zusehends. es wird auch schon wieder heftig gebaut - nebst markanten beton-stahl-glas konstruktionen praegen kraene die skyline.

sightseeing in kl bestand fuer uns darin, den vorgeschlagenen spaziergaengen unseres guide-books zu folgen. markant sind die bauwerke der britischen architekten ac normann und ab hubbock, die viele elemente aus nord-indien einfliessen liessen. zu den besten beispielen dieser verspielt, orientalisch-anmutenden gebaeude aus der wendezeit zum 20. jahrhundert zaehlen sultan abdul samad building, masjid jamek und kl train station. eine besondere gegend ist die um merdeka square, dem platz wo malaysias unabhaengigkeit proklamiert wurde. hier praesentieren sich schoenste koloniale gebaeude im schatten modernster buerotuerme. chinatown ist die heimat klassischer geschaeftshaeuser, lebhafter maerkte, sowie indischer und chinesischer tempel.

was wir sonst noch taten: im malaysian tourist information complex wohnten wir einer hervorragenden kultur-show bei. verschiedene taenze wurden farbenfroh und professionell dargeboten.
ein kurzer ausflug brachte uns nach shah alam wo die bekannte masjid sultan salahuddin abdul aziz shah steht. ihr spitzname, die blaue moschee, ist etwas leichter zu merken. dies ist die groesste moschee malaysias und ihre vier minarette (je 140m) sind die hoechsten der welt. der spitzname stammt von ihrer riesigen kuppel aus blauem aluminium, verziert mit versen aus dem koran. hat mir gut gefallen. ein lohnenswerter besuch!
die moderne masjid negara, staats-moschee in kl, hat anstelle einer runden kuppel ein dach in form eines 18-zackigen sternes - symbol fuer die 13 staaten malaysias und die fuenf saeulen des islam.
das islamic arts museum ist in einem bezaubernden gebaeude untergebracht, welches alleine den besuch mehr als rechtfertigt. nebst erstklassigen objekten islamischer handwerks-kunst, sind auch modelle der wichtigsten moscheen der welt ausgestellt.

unsere reise durch die malaysische halbinsel neigt sich dem ende entgegen. ein tag city-life steht uns noch bevor, dann wird's wieder ein bisschen abenteuerlicher: am freitag fliegen wir nach vietnam. selamat jalan!




Sonntag, Mai 11, 2003

 
melaka ist der ort, an dem malysias geschichte begann. hier spiegelt sich die entwicklung einer nation mit all ihren schatten- und sonnenseiten wieder. eine kurze zusammenfassung:

>>> 1396 war der hindu-prinz parameswara gezwungen, sein reich (das heutige singapur) zu verlassen. als er sich im wald ausruhte, tauchte ploetzlich ein kleiner albino hirsch auf. sofort wurde dieser von den jagdhunden des prinzen umstellt. furchtlos stiess der kleine hirsch einen der herrschaftlichen hunde mit einem fusstritt in den fluss. parameswara war von der mutigen tat des tieres stark beeindruckt. er deutete dies als gutes omen und beschloss, an dieser stelle sein neues koenigreich zu gruenden. der name melaka stammt von dem baum, unter dem sich paramesware den vorfall beobachtend ausgeruht hatte.

>>> die stadt wurde bald ein bevorzugter hafen, genau auf halbem weg der seeroute zwischen indien und china gelegen. der handel bluehte und die stadt gewann an reichtum und einfluss.

>>> indische handelsleuten brachten den islam in das koenigreich. der dritte herrscher melakas, maharaja mohammed shah, konvertierte und sein sohn, mudzaffar shah, nahm den titel eines sultan an und machte islam zur staatsreligion. melaka wurde zum religioesen zentrum und ausgangspunkt der verbreitung des islam ueber die indonesischen inseln.

>>> in der mitte des 15. jahrhundert schickte der chinesische ming kaiser seine tochter nach melaka um den sulatan zu heiraten und so die beziehung zwischen den zwei reichen zu staerken. das sultanat von melaka breitete sich ueber den groessten teil der heutigen malaysischen halbinsel aus und hatte grossen einfluss in sumatra.

>>> das florierende reich weckte bald die aufmerksamkeit der portugiesen. nach harten kaempfen wurde melaka 1511 erobert. die portugiesen pflegten mit eiserner hand zu herrschen und brachten vermehrt missionare ins land. der beruehmteste: st. francis xavier (ein alter bekannter, den wir schon in goa, indien, getroffen hatten). als folge wichen muslimische haendler auf andere haefen aus und der glanz melakas verblasste zunehmend - sowas nennt man heute boykott;-)

>>> unterdessen hatten die hollaender ihren einfluss in indonesien ausgebaut. 1641, nach achtmonatiger schlacht, vertrieben sie die portugiesen. im hollaendischen imperium spielte melaka nur eine untergeordnete rolle, da sich ihr interesse auf indonesien konzentrierte.

>>> 1795 brach in europa krieg zwischen frankreich und holland aus. die hollaender konzentrierten ihre kraefte auf das mutterland und uebertrugen aufsicht und verwaltung von melaka den englaendern. das britische interesse an melaka nahm staendig zu: erstens lag die stadt genau zwischen ihren zwei stuetzpunkten singapur und penang/georgetown; zweitens gewannen malaysische gummi-produktion und blech-minen an bedeutung. um eine rueckkehr der hollaender zu verhindern, sprengten die briten fast die ganze befestigungsanlage weg. 1824 wurde melaka im austausch fuer bengkulu in indonesien endgueltig von den hollaendern an die briten uebergeben.

>>> kurze, aber brutale japanische besetzung waehrend des zweiten weltkrieges. 1945 erlangten die englaender wieder ihre macht.

>>> merdeka! malaysias unabhaengigkeit wurde am 31. august 1957 erklaert.

mit so einer vergangenheit, hat die stadt einiges an historischen sehenswuerdigkeiten zu bieten. wir machten uns auf, das erbe zu erkunden. keine angst, ich liste hier nicht alle monumente auf - nur die beeindruckendsten:

anhand originaler quellen aus dem 15. jahrhundert wurde der sultans palast aus melakas bluetezeit nachgebaut. der beeindruckende holzbau wurde ohne jegliche naegel gebaut.
vom einst maechtigen portugiesischen fort a'famosa haben die briten nur die porta de santiago stehen lassen. andere bauten aus dieser zeit existieren nicht mehr. dafuer gibt es eine portugiesische fischer-siedlung. unser besuch entpuppte sich als reinfall, ist doch ausser samstag abends in dieser gegend nicht wirklich was los:-(
die hollaender haben den groessten einfluss hinterlassen. ihre rot-bemalten haeuser praegen den stadtkern. stadthueys und christ church sind die augenfaelligsten zeugen - nebst der mini-muehle vom tourismus-verband...
die englaender haben vor allem die bestehenden bauwerke uebernommen und einige kirchen adaptiert.

am besten hat uns chinatown gefallen. chinesen haben von beginn weg in der geschichte melakas eine wichtige rolle gespielt. die hier niedergelassenen chinesen wurden als baba und nyonya chinesen bekannt. die meisten haeuser sind liebevoll gepflegt und bunt bemalt. es ist eine augenweide hier zu spazieren: tempel, herrschafts-sitze, edle antik-geschaefte... manuela und ich erinnerten uns an die schoenheit von cheong matt tze mansion in georgetown und nutzten die gelegenheit, in melaka eine nacht in einem solchen restaurierten handelshaus zu uebernachten - leider blieb es aus budgetgruenden bei einer nacht.

inmitten der stadt liegt kampung morten, ein viertel mit typisch malaysischen holzhaeusern. das spezielle fuer melaka sind die gemauerten und gefliesten treppenaufgaenge (ein einfluss der portugiesischen fliesen-fanatiker). eine augenweide sind die bunt-geschmueckten trishaws mit denen touristen zu einer stadtrundfahrt verlockt werden. einige sind sogar mit dezibel-starken soundsystemen ausgestattet, andere leuchten in der nacht mit kitschigen lichterketten. etwas weiter ausserhalb des stadtkerns gibt es gelegenheit in einem traditionellen bullen-karren, dem ehemaligen transportmittel der oberschicht, mitzufahren. war mal was anderes...

melaka ruehmt sich die modernste sound & light-show in sued-ost asien zu haben. ich fand sie eher enttaeuschend (war ein bisschen zu nationalistisch gestaltet). halb so schlimm! wir erlebten interessante tage hier und koennen einen besuch der historischen stadt jedem besucher malaysias waermstens empfehlen.




Mittwoch, Mai 07, 2003

 
we are back - braun-gebrannt und auf-getaucht! nach der ersten woche sonne, strand und meer genossen wir noch vier weitere tage sonne, strand und mehr meer. aber alles der reihe nach...

die ankunft auf pulau perhentian war mit der schwierigen frage verbunden: "an welchem strand lassen wir uns absetzen?" die entscheidung viel auf den laengsten, gegen das offenen meer ausgerichteten und am meisten frequentierten pasir panjang - auf englisch long beach. der grund: hier gab es am meisten dive-shops. unsere entscheidung entpuppte sich als die einzig richitige. der sand war weiss, das wasser glasklar und das meer glitzerte tuerkisgruen bis tiefblau. freude herrschte, so ein fleckchen findet man nicht alle tage. unser quartier war ein einfaches, aber gemuetliches chalet (ueberall sonst auf der welt heissen die dinger bungalow;-) im schatten der palmen. gleich nebenan, ein nettes restaurant mit einzigartiger bedienung; immer gab es was zu lachen!

auch mit dem tauchen hatten wir glueck. das spezielle: nach jedem tauchgang setzte sich der dive-master mit uns an einen tisch, wo wir zusammen die entdeckten fische im buch nachschlugen. auf einmal beginnt man da unten viel mehr zu sehen und weiss erst noch, wie die dinger heissen. echt gut - hat nicht nur sehr viel spass gemacht, sondern auch zusatzliches interesse geweckt.

manchmal tauchte auch ein videofilmer mit und wir konnten, zurueck an land, im tv revue passieren lassen, was wir soeben erlebt hatten. die filme waren ausgesprochen gut. wir konnten nicht widerstehen und kauften ein video auf dem man uns oefters sehen kann. nebst dias koennen wir nun auch ein kleines filmchen zeigen:-) wer sehen moechte, was wir so unter wasser angetroffen haben, kann ja schon mal im internet nachschauen. tauch-shop und filmemacher haben gute websites.

um unser tauchen zu verbessern, machten wir einen ausbalancierungs-kurs. nach einer kurzen theorielektion verbrachten wir eine gute stunde unter wasser mit "komischen spielen". zum beispiel mussten wir uns auf den kopf stellen (ohne die haende zu gebrauchen) und uns um die eigene achse drehen oder eine acht um einen rahmen herum schwimmen. simpel aber effektiv. bei den naechsten tauchgaengen fuehlten wir uns viel wohler und ruhiger. der clou: wir lernten das verhalten des eigenen auf- und abtriebes abhaengig vom jeweiligen luftvolumen kennen, einschaetzen und steuern.

last but not least: nach jedem tauchgang gab es einen leckeren frisch gebackenen kuchen. kein wunder, dass wir kaum aufhoeren wollten ins wasser zu springen;-)

leider moegen haie den laerm der taucher-luftblaeschen nicht. um einmal so ein tierchen zu sehen, gingen wir auf einen schnorchelausflug. die riff-haie schwommen zwar nicht zu tausenden herum, wir sahen aber einige nette exemplare (der groesste ca. 1.5m lang). es ist ein gewaltiger anblick, diese sagenumwobenen fische patroullieren zu sehen. ebenso unvergesslich war es, grasende und "ins tiefe blau" davonschwimmende gruene meeresschildkroeten zu beobachten. unter wasser gibt es unendlich viel zu entdecken, von mini-klein bis mega-gross, von gut-getarnt bis bunt-bemalt, von typisch-fisch bis noch-nie-gesehen und gibt's-denn-sowas!

nach sechs naechten im paradies nahmen wir die faehre zurueck aufs festland. die reise verlief wie gewohnt nicht am schnuerchen und wir mussten einen zwischenstopp in kuantan einlegen. am abend schlenderten wir an der maerchenhaft beleuchteten masjid negeri vorbei und quatschten ein bisschen mit einem restaurant-besitzer. die leute in malaysia sind sehr freundlich und man kann sich ausgezeichnet mit ihnen unterhalten. obwohl die malays von gesetzes-wegen privilegien gegenueber chinesen und indern geniessen, scheint das zusammenleben recht gut zu funktionieren und die menschen sind stolz auf ihre nation. natuerlich ist nicht alles gold was glaenzt, einiges wird schoen geredet, anderes verschwiegen (so wie ueberall). trotzdem, mich duenkt, dass die regierung hier etwas richtig macht. ein interessantes gefuege voller denk- und diskussions-stoff.

mit einem tag verspaetung erreichten wir pulau tioman. die insel liegt auch an der ostkueste, allerdings viel weiter suedlich als pulau perhentian. tioman ist seit langer zeit eine touristen-attraktion und zieht an wochenenden viele singaporeans an. unsere ankunft viel auf einen freitag, den ersten tag eines verlaengerten wochenendes. wir waren auf volle hotels und ueberlaufene straende gefasst. doch... es war sehr ruhig. der grund (oder zumindest einer der hauptgruende): sars! das virus hat die asiatischen laender hart getroffen. besonders die tourismus-branche hat mit unvorhersehbaren verlusten zu kaempfen. es ist traurig, jeden tag in den zeitungen mehrere seiten ueber die geschehnisse zu lesen. leider wird dabei mindestens soviel spekuliert wie fundiert berichtet. die regierung in singapur tut alles, um die epidemie einzuschraenken, schreckt nicht zurueck mehrere tausend leute unter quarantaene zu stellen. malaysia tut ebensoviel, um zu vermeiden, dass das virus vom stadtstaat auf die halbinsel ueber greift. an den grenzuebergaengen wurden monitore aufgestellt, die reisende auf fieber scannen. bisher sind die anstrengungen belohnt worden, das risiko hier angesteckt zu werden ist viel viel kleiner als im februar in europa eine grippe einzufangen. hoffentlich beruhigt sich die lage bald, hoeren panik-mache auf, treten erkentnisse an stelle von spekulationen.

zurueck auf die insel. salang beach auf pulau tioman war ganz ok, musste aber nicht-enden-wollende kommentare von uns verwoehnten erdulden. der gerechtfertigste: sandfliegen sind eine plage! der tauch-shop war auch nicht mehr so klasse. hier war niemand bemueht, uns irgendwas zu erklaeren. aufs schiff, rausfahren, reinhuepfen, genau 45 minuten unten bleiben, auftauchen, zurueck aufs boot, mittagspause, zweiter tauchgang, heimfahren, finito! echt bedauernswert, denn erstens war nichts los (s. oben) und zweitens waren die tauchplaetze unsere bisher spektakulaersten. es gab riesige felder von "kartoffel-" und "kohl-korallen", einen meeres-faecher garten und natuerlich jede menge kriechender und schwimmender lebewesen. jedesmal eine neue umgebung, eine empfehlenswerte gegend!

jetzt ist die insel-zeit vorbei und wir befinden uns an der westkueste in der historischen stadt melaka. bin gespannt, ob sich die werbebotschaft bewahrheitet: "melaka besuchen heisst, die geschichte malaysias besuchen".




Donnerstag, Mai 01, 2003

 
keine sorge, wir sind nicht verschollen. waren nur fuer eine woche auf der paradiesischen insel pulau perhentian mit strahlend weissem sand und unbeschreiblich klarem wasser. ausser tauchen, schnorcheln und strand-liegen taten wir nur essen und schlafen;-) es war so schoen, dass wir gleich auf die naechste insel fahren - pulau tioman diesmal. alle aufregenden neuigkeiten vom inselleben erfahrt ihr, wenn wir gut erholt aufs festland zurueckgekehrt sind...




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