Mittwoch, April 23, 2003

 
die busfahrt nach jerantut, ausgangspunkt zum taman negara nationalpark, war wiedermal langwieriger als geplant. um von der westkueste ins landesinnere zu gelangen mussten wir einen gebirgszug bei bukit fraser ueberqueren. der bus faehrt leider nur zweimal taeglich und wir durften fast 3 stunden warten. die fahrt war dann wunderschoen, mitten durch dichte waelder. endlich auf der anderen seite angelangt war es schon zu spaet (was sonst!), um einen bus nach jerantut erwischen zu koennen. also fuhren wir nach kuala lipis, eine kleine stadt mit einigen schoenen kolonialen gebaeuden. nach dieser kurzen odyssee waren wir froh, am naechsten morgen unseren zielort doch noch zu erreichen.

in den nationalpark reisten wir einen tag spaeter ein. um zum ausgangspunkt zu gelangen faehrt man gute drei stunden mit dem longtailboot den tembeling fluss hinauf. das gefuehl, immer tiefer in den dschungel einzudringen, hat schon was. taman negara nationalpark beheimatet einen der aeltesten tropischen dschungel der welt; ueber 130 millionen jahre alt. natuerlich handelt es sich hier um primaer dschungel, d.h. dschungel der nie von menschen bewirtschaftet wurde (im sinne von bepflanzen und abholzen). es gibt viele trekking-wege, einige kann man problemlos selbst erkungen, fuer andere benoetigt man einen guide. hier zu trekken ist einzigartig, hat aber zwei schattenseiten: erstens gibt es "niedliche" blutegel und zweitens herrscht fast immer eine schwuele hitze, die den schweiss in baechen rinnen laesst.

wir schlugen unsere zelte in kampung kuala tahan, am rande des parkes auf. um in den dschungel zu gelangen, mussten wir nur mit einem faehrboot den fluss ueberqueren. zur einstimmung marschierten wir zum canopy walk, einem 500 meter langen spaziergang auf haengebruecken unterhalb der baumkronen. mal ein anderer blickwinkel! ca. 40 meter ueber dem boden befanden wir uns aber noch lange nicht auf dem gipfel - die groessten urwaldriesen ragten mindestens weitere 20 meter in den himmel. viele vogelstimmen liessen sich vernehmen, doch entdecken konnten wir keinen einzigen. in diesem dichten wald ist es sehr schwer die perfekt getarnten tiere zu erblicken. sie sollen auch extrem scheu sein und machen sich aus dem staub, lange bevor der traege mensch in ihre nahe kommt. folglich beschraenkte sich unsere erspaehte beute beim ersten spaziergang auf maerchenhafte baumskulpturen, verschlungene lianen, fremdartige blueten, edle pilze und ameisen jeglicher groesse. fast haett ich's vergessen, wir hoerten den unvergleichlichen klang eines fliegenden hornbill; klingt wie wenn man riesige faecher kraftvoll durch die luft schlaegt.

um tiefer in den dschungel vorzudringen, machten wir uns mit deutschem paerchen und malaysischem guide (surprise;-)) auf eine dreitaegige trekking-tour. um es vorweg zu nehmen, die aufmerksamkeit galt leider dem trekken und nicht dem natur- und tiere-gucken. per boot drangen wir weiter in den dschungel bis nach kuala keniam vor. von dort rannten wir gute 4 stunden zwischen den baeumen hindurch, bis wir unser nachtlager, eine riesige limestone-hoehle, erreichten. unterwegs hatten wir nur blutegel und den schatten eines giant squirrels (bruder schau doch bitte im tierlexikon nach und sag mir wie das tierchen auf deutsch heisst) erblickt. die hoehle war recht faszinierend. inmitten eines riesigen raumens stand ein tropfstein-turm und an der decke hingen fledermaeuse. einige waren genau ueber unseren schlafsaecken und deckten uns regelmaessig mit kleinen geschossen ein;-) als es dunkel war, machten wir uns mit taschenlampen auf insektenjagd. sobald der lichtkegel ueber den boden streifte glitzerten unzaehlige punkte auf. meistens waren es die augen einer spinne oder das schwanzende einer raupe. diesmal wurde unser entdecker-geist befriedigt: stabinsekt, verschiedene jagdspinnen, wasserspinne, ein froeschlein, seltene heuschrecke... da kreucht und fleucht einiges herum in der dunkelheit!

am naechsten tag hiess es wieder dschungel-laufen. immerhin erfuhren wir diesmal wissenwerte details ueber diesen und jenen baum. ueber nacht blieben wir in einem orang asli dorf. orang asli sind die ureinwohner malaysias. sie gehoeren zum gleichen volksstamm wie die aboriginees in australien und haben folglich keine schlitzaugen, sondern kraushaar und markante nasen. orang asli haben nichts mit den malay zu tun, diese sind erst viel spaeter von java, sumatra und den philippinen eingewandert. das dorf wird tagsueber von touristen heimgesucht die ein bisschen blasrohr blasen und beim feuermachen zuschauen. die orang asli sind sehr scheu und ziehen sich bei diesen gelegenheiten in ihre huetten zurueck. ich tat mir schwer, mit ihnen in kontakt zu kommen. der schock folgte am naechsten morgen, als eine touristen-gruppe aus singapur mit besten nikon-kameras, gigantischen objektiven und blitzgeraeten ausgeruestet, auftauchte und im wahrsten sinne des wortes sofort begann, wild im dorf herumzuschiessen. ohne skrupel wurde in huetten hineingeschaut, fokussiert und abgedrueckt - ohne auch nur hallo zu sagen. ich hab' spontan reagiert und die fotojaeger abelichtet (mit meiner viel kleineren nikon versteht sich;-)!

der letzte teil unseres trekkings bestand aus einer gummireifen-fahrt auf dem fluss. bevor wir loslegten, sorgte manuela fuer aufregung. sie hatte eine grosse schwimmende echse entdeckt, worauf sie den guide fragte, ob es hier krokodile gaebe. natuerlich gibt es hier keine, sondern nur grosse monitor lizzards (bruder bitte nochmals nachschlagen). allerdings war manuelas beschreibung etwas zu gross fuer so ein monitor und die bestimmtheit mit der sie daran festhielt, brachte den guide doch ein bisschen zum zweifeln, ob es denn nicht doch ein kroki war. zur beruhigung, wir fanden spaeter heraus, dass es ein monitor lizzard war...
das abwaertstreiben im fluss war sehr gemuetlich. wenn dann gerade kein motorboot in der naehe war, konnte man dem harmonischen duett von dschungel und fluss lauschen - wie beruhigend und erfuellend! ab und zu kam eine kleine stromschnelle und wir wurden auf den wogen hin- und hergerissen. eine gemuetlicher zeitvertreib:-)

am naechsten tag spazierten wir wieder auf eigene faust im dschungel herum. wir bestiegen den huegel bukit teresik, von wo man den hoechsten berg west-malaysias, gunung tahan (2187m), sehen konnte. diesmal folgten wir dem weg langsam und behutsam. der lohn: wir sahen verschiedene echsen, zwei boden voegel, einen haufen eichhoernchen, ein paar interessante insekten und bunte schmetterlinge. leider setzte auf halbem weg der regen ein und wir mussten unsere entdeckungstour beschleunigen. endlich hatten wir unsere erfolgserlebnisse. es waren eindrucksvolle tage in taman negara und ich verlasse den nationalpark mit dem gefuehl, dass es noch viel zu entdecken und erfahren gibt. dieser lebensraum ist unglaublich vielschichtig und verdient den bestmoeglichen schutz fuer die zukunft.

nach dem transfer von kampung kuala tahan nach jerantut, bestiegen wir den zug nach kota bharu an der ost-kueste, nahe der tahilaendischen grenze. die strecke wird auch dschungel eisenbahn genannt, da sie mitten durch spektakulaere landschaften faehrt. nebst den implizierten dschungeln gab es auch steil aufragende limestone-felsen zu bewundern. als wir nach gut neun stunden unseren zielbahnhof erreichten, waren wir aber auch froh und freuten uns auf ein weiches bett.

kota bharu ist eine hochburg malaysischer kultur und demzufolge fest in moslemischer hand. in der frueh besuchten wir den bunten central market, wo eine unglaubliche vielfalt von gemuesen und fruechten feilgeboten wird. immer wieder entdecken wir sachen, die wir noch nie gesehen, geschweige denn gekostet haben. es gibt noch viel zu tun, langeweile ist ein fremdwort.
am nachmittag besuchten wir gelanggang seni, ein kulturzentrum der besonderen art. es gab vorfuehrungen von trommelspielen, einer "tanzartigen" kampfsportart (auch pencak silat genannt), verschiedenen spielen und kreisel drehen. wir touristen wurden jeweils nach kurzer demonstration eingeladen, mitzumachen. zusammen mit den malays trommelten, tanzten und spielten wir. es hat sehr viel spass gemacht; atmosphaere und stimmung waren super!




Montag, April 14, 2003

 
gestern besuchten wir boh's sungai palas tea estate. im gegensatz zur indischen teefabrik in munnar, sind hier touristen-fuehrungen erlaubt. es gibt ein nobles besucher-zentrum mit tee-stube und tee-shop. die tour dauerte eine knappe viertelstunde aber: haette ich das nicht vorher schon mal gesehen, haette ich gar nichts kapiert. schade, dass hier nur frohes maschinen-gucken veranstaltet wird, ohne den leuten den guten alten tee naeher zu bringen.

nach einem kurzen spaziergang durch teeplantagen (wir wurden wiedermal eingeregnet, netterweise aber von zwei touristen im auto mitgenommen) schauten wir beim butterfly garden vorbei. zur einstimmung gab es vogelspinnen, skorpione, nashorn-kaefer, schlangen... beeindruckend waren blatt- und ast-instekten, die genauso ausschauen wie ihr name klingt. in freier natur wuerde ich sowas nie entdecken. ebenfalls unglaublich ist der blatt-frosch, der einem welkenden ahornblatt zum verwechseln aehnelt. dann gings weiter zu den schmetterlingen. alle variationen flatterten munter um uns herum: grosse/kleine, bunte/einfarbige, edle/einfache usw. soviele fotomotive auf kleinstem fleck - mein herz huepfte!

heute mieteten wir ein moped. ein fall fuer manuela! nach einer kurzen einlenkungsphase steuerte sie uns sicher und souveraen um die kurven (ich waere wahrscheinlich schnur-stracks in den naechsten baum gerast;-). wir nuetzten die gunst der stunde - blauer himmel - und fuhren auf den hoechsten berg der highlands: gunung brinchang mit 2031m. die aussicht war toll, obwohl sich schon wieder bedrohliche wolken ueber die huegel waelzten. nach einer flotten abfahrt ging's richtung blue valley. dies liegt etwas abseits vom touristenstrom, doch der name klang sehr verlockend. unterwegs winkten uns immer wieder einheimische maenner zu; wahrscheinlich waren sie vom blonden haar, das unter dem helm hervorschaute, sehr angetan:-) der zielort hielt nicht was der name versprach, macht nichts. es war super in dieser gegend durch die kurven zu ziehen und den fahrtwind in den haaren zu spueren. endlich weiss ich, wie sich ein easy rider fuehlt;-)

morgen kehren wir zurueck in die ebene und damit zur schwuelen hitze. unser ziel: taman negara, der groesste nationalpark malaysias.




Samstag, April 12, 2003

 
den ersten ausflug in georgetown unternahmen wir mit einer standseilbahn made in switzerland. sie brachte uns schnurgerade zum penang hill, wo wir einen wunderbaren rundblick ueber die stadt bis hin zum festland genossen (die laengste bruecke asiens inklusive). ein kurzer spaziergang fuehrte durch einen dschungel voller unterschiedlicher farne. auf einmal standen wir am beginn eines "canopy walk"... was das wohl ist? es war nicht schwer herauszufinden: ein kurzer rundweg auf haengebruecken genau unterhalb der baumkronen. echt toll, von da oben sieht der dschungel ganz anders aus. dann mussten wir uns beeilen, denn die duklen wolken wurden dunkler. typisch malaysia. am morgen ist es schoen und extrem heiss und irgendwann am nachmittag setzt ein kurzer, aber intenisver regen ein. wir schafften es gerade rechtzeitig zur bergstation zurueck, wo wir eine pause mit cola einlegten (snickers gab's leider nicht;-)). wir kamen uns vor wie in den alpen: man sitzt gemuetlich in der huette und wartet bis es draussen endlich aufhoert zu regnen. als es soweit war, war es schon dunkel und die bunten lichter der stadt zeichneten ein wunderschoenes bild tief unten am bergfuss. unsere geduld wurde mit diesem anblick reichlich belohnt.

am naechsten tag gab es sightseeing. die hauptattraktion ist das stadtzentrum selbst: chinatown wie aus dem bilderbuch, dazu little india. es herrscht eine einzigartige stimmung - obwohl sich staendig was tut, kommt einem alles ruhig und beschaulich vor. die grosszuegigen strassen sind von niederen haeusern gesaeumt. abwechselnd reihen sich restaurants, geschaefte und tempel aneinander. ein hervorragend restauriertes beispiel chinesischen reichtums ist cheong fatt tze mansion. cheong fatt tze war ein erfolgreicher, maechtiger geschaeftsmann mit weltweiter reputation. er hatte das haus 1870 gemaess feng shui grundsaetzen erbaut, gleichzeitig aber auch viele westliche elemente einfliessen lassen. ein harmonisches anwesen, das einen besuch lohnt! dann marschierten wir durch das kolonialviertel mit vielen zeugen der ehemaligen englischen praesenz. high court, city hall oder fort cornwallis sind nur einige beispiele. im penang museum gab es eine interessante ausstellung ueber die unterschiedlichen einwanderer (inder, chinesen, araber, europaer etc.) die heute die multikulturelle gesellschaft malaysias mitpraegen. bevor wir muede ins hotel zurueckkehrten, schauten wir noch bei einigen wichtigen moscheen, chinesischen und hinduistischen tempeln vorbei, die einmal mehr die vielfalt der bevoelkerung verdeutlichten, ohne als bauwerke an sich zu begeistern.

am naechsten tag gab es nochmals sightseeing, diesmal mit einem ausflug verbunden. zuerst ging's zum kek lok si tempel, dem groessten buddhistischen tempel malaysias. die riesige anlage liegt attraktiv erhoben auf einem huegel und besteht aus mehreren komplexen. ins auge fallen sofort eine hohe pagoda und eine maechtige statue der goettin der gnade, kuan yin. dieser chinesische buddhisten tempel wirkte weit weniger prachtvoll und harmonisch als diejenigen thailands. witzig ist auch der unterschied der buddha-statuen: die thailaendischen buddhas sind schlank, elegant und meditieren waehrend die chinesischen beleibt sind und lachen.

vom tempel ging es weiter zur tropical fruit farm. waehrend einer interessanten tour lernten wir viele neue pflanzen mit ihren fruechten kennen. einige konnten wir auch probieren: schmeckten oft ungewohnt, aber immer lecker. ich habe fast alles abgelichtet und kann euch diese fruechtchen zeigen - nur moege keiner auf die idee kommen, mich zu fragen wie was heisst;-)

vor unserer abreise aus georgetown schauten wir khoo kongsi, ein chinesisches clan-haus an. in diesen haeusern werden ahnen verehrt, feste gefeiert und die geschichte des clans aufgeschrieben. auch dieses haus zeigte handwerkskunst vom feinsten. kurz nach seiner urspruenglichen fertigstellung soll es sogar noch beeindruckender gewesen sein, doch brannte es unmittelbar danach nieder. als erklaerung wird angefuehrt, dass die ahnen eifersuechtig waren, auf der erde ein so praechtiges gaebaeude zu sehen. folglich wurde der wiederaufbau nicht ganz so praechtig ausgefuehrt. das ergebnis: grosse augen bei uns.

die faehre brachte uns zurueck ans festland und der bus nach kuala kangsar. leider geht das busreisen in malaysia nicht ganz so einfach wie in den vorherigen laendern. bisher konnten wir spontan zum busbahnhof gehen, ticket kaufen, mehr oder weniger gleich einsteigen und losfahren. hier mussten wir schon oefters lange warten (eine stunde und mehr) bis das gewuenschte vehikel daherkommt. wahrscheinlich haengt es damit zusammen, dass allgemein weniger bus gefahren wird (die leute haben ihre eigenen fahrzeuge). andere laender, andere sitten - wir werden uns anpassen und etwas mehr vorausplanen muessen.

kuala kangsar ist die koenigliche stadt vom sultan von perak (in malaysia gibt es neun sultanate). das koenigliche viertel ist wunderschoen angelegt, mit vielen erfrischenden gruenflaechen. unser erster anblick war ein 2 - 3 m langer monitor der von einem erholungspark in den fluss stieg. ich dachte zuerst, es sei ein krokodil...
atemberaubend ist die kleine, aber feine moschee, masjid ubudiah. bei deren anblick brachten manuela und ich die maeuler fast nicht mehr zu. ebenso beeindruckend ist istana iskandariah, der opulente palast, und istana kenangan, ein grazioeser holzpalast (heute das koenigliche museum). in diesem glanz gehen die eigentlich ausgesprochen netten kolonialgebaeude der briten fast unter.

der naechste bus-stopp war weiter suedlich beim hoehlen-tempel perak tong, nahe der stadt ipoh. der tempel ist bekannt fuer seine wandmalereien. wir fanden die gigantischen hoehlen viel beeindruckender. es gab eine wendeltreppe, die durch die hoehle hindurch auf den huegel hinauffuehrte und anschliessend bis zum hoechsten fels aufstieg. als wir oben ankamen, waren wir voellig durchnaesst. es ist unglaublich, wieviel man hier schwitzt.

um uns etwas abzukuehlen, fuhren wir nach tanah rata, dem hauptort in den cameron highlands. der ort liegt auf gut 1.400 m und es gibt einige teeplantagen. groesstenteils sind die huegel aber mit dschungel bedeckt, ideal zum trekken. wir haben bereits zwei "gipfel" gestuermt. es ist erfrischend hier durch das dickicht zu stiefeln. heute haben wir sogar affen und einige interessante, teilweise riesige, insekten gesehen. im dschungel muss man staendig augen und ohren offen halten, sonst hat man kaum eine chance irgendwas zu erspaehen. unvergleichlich ist auch die geraeuschkulisse. auf einmal faengt es irgendwo zu zirpen an, sofort stimmen unzaehlige artgenossen mit ein; der klang schwillt zu einem wahren getoese an, dann ploetzlich wieder ganz sachte ab. zwischendurch quakt eine kroete und ein paar voeglein singen ein lied. wunderbar!

leider wurden und werden hier grauenhafte bausuenden begangen. der blick vom gipfel wird immer wieder von monstroesen, lieblosen geabeudekomplexen getruebt. da taucht man gerne wieder in die tiefen des dschungel ein.




Donnerstag, April 10, 2003

 
wie die zeit vergeht... jetzt sind wir genau ein halbes jahr unterwegs. zuerst in indien, dann in thailand und jetzt in malaysia.

im ersten moment dachte ich: "schon ein halbes jahr vorbei..." doch dann, als ich mir einige momente und eindruecke in erinnerung rufte, merkte ich, dass diese zeit voller reichhaltiger und intensiver momente war. unterschiedliche orte, unterschiedliche menschen, unterschiedliche gefuehle. oft blieben mir die vermeintlichen "kleinigkeiten" am besten in erinnerung: ein laecheln, ein buntes lichterspiel, ein gutes essen.

schoen, dass es diese momente jeden tag und ueberall gibt. es ist befreiend zu wissen, dass es nicht darauf ankommt wo ich bin, sondern wie ich jeden einzelnen moment erlebe und schaetze.




Samstag, April 05, 2003

 
selamat datang heisst uebersetzt: willkommen in malaysia. den grenzuebertritt von thailand nach malaysia haben wir in einem direktzug problemlos hinter uns gebracht. unser erster zielort ist georgetown, auf pulau penang, im nord-westen der insel - von hier haben die englaender ihren imperialen einfluss auf malaysia ausgedehnt, damals vor langer, langer zeit. wir haben keine solchen absichten;-)

malaysia hat eine bunt zusammengewuerfelte bevoelkerung. die mehrheit sind malay, knapp gefolgt von chinesen und einer kleineren gruppe indern. je nach region kommen noch verschiedene einheimische volksstaemme dazu. die leute sind ueberwiegend moslems. diese interessante mischung hat unseren ersten eindruck gepraegt: in einem moment sieht man traditionell gekleidete inderinnen, im naechsten islamische frauen mit kopftuch und dann chinesische geschaeftsleute. da bekommt man lust auf mehr und ich bin schon voller vorfreude auf die kommenden wochen.




Freitag, April 04, 2003

 
in bangkok haben wir noch den besuch eines schwimmenden marktes eingeschoben. diese sind sehr beruehmt und gehoeren zu den meist geschossenen touristenfotos. unsere wahl war etwas ungluecklich und der eher unbekannte markt entpuppte sich als nicht besonders malerisch. halb so schlimm! umso besser war die bootsfahrt auf engen verschlungenen kanaelen inmitten von bangkok. die einfachen, kleinen haeuser vermittelten das gefuehl, mitten auf dem land zu sein - und nicht in der big city.

dann machten wir uns auf nach ko tao, einer insel im golf von thailand. der zug brachte uns nach chumphon, wo wir um punkt zwoelf auf das nachtboot (oder besser gesagt, einen besseren fischkutter) stiegen. wir mussten auf dem oberen deck platz nehmen, welches selbstverstaendlich offen war. der feuchte boden liess schlimme befuerchtungen fuer die kommenden sechs stunden aufkommen! zum glueck umsonst: das meer war ruhig und wir erreichten unser ziel trocken.

ko tao ist beruehmt fuer seine tauchplaetze. fest entschlossen, dieses abenteuer in angriff zu nehmen, sassen wir schon wenige stunden nach ankunft in der big bubble tauchschule zwecks padi open water tauchkurs. nach vier tagen war es soweit, wir hatten den kurs erfolgreich bestanden. leider war zur zeit unserer ersten tauchgaenge die sicht unter wasser nicht so gut und wir konnten die schoenheit der korallen und fische nur bedingt geniessen. ich huepfte noch vier weitere male ins wassser, wurde aber nicht mit besseren verhaeltnissen belohnt:-(

auf der insel ging es ausgesprochen locker zu und her. urlaubsgefuehle vom urlaub kamen hoch! wenn wir nicht gerade tauchten sassen wir im restaurant oder schaukelten in der haengematte. auch wenn das wetter nicht so recht mitspielte (zweimal dachten wir die sintflut bricht los) genossen wir das inselparadies in vollen zuegen. einmal auf den geschmack gekommen, wird der faule immer fauler!

nach einer woche hiess es wieder rucksack aufschnallen. wir wechselten von der ost- an die westkueste und verbrachten zwei tage im ao phang-nga national park. zuerst uebernachteten wir in einem einfachen muslimischen fischerdorf. tagsueber wird der ort von zahlreichen touristenbooten besucht, abends wird es wieder ruhiger. es war witzig, diesen kontrast mitzuerleben.
nach sonnenuntergang wurden wir mit einem leckeren fisch-menu hoch ueber dem wasser verwoehnt. das ganze dorf besteht aus hauesern die auf pfaehlen im wasser stehen. zum schutz vor wind und wasser schmiegt es sich an einen steil aufragenden felsen. fuer diese oftmals senkrecht aus dem wasser aufragenden inseln/felsskulpturen ist der nationalpark beruehmt. die bekannteste attraktion ist die "james bond-insel" (der dazugehoerige film: the man with the golden gun aus dem jahre 1973; weiss jemand, wie der filmtitel ins deutsche uebersetzt wurde?).


das programm des zweiten tages bestand aus einer bootsfahrt inmitten atemberaubender felsformationen. wasser und wind haben aus den limestone-felsen (wie heisst limestoen auf deutsch? meine sprachkenntnisse lassen offenbar nach) unheimliche figuren herausgefressen. bei ebbe werden manchmal richtige tunnels frei, durch die man mit dem boot hindurchfahren kann. ein anderes phaenomen sind lagunen, die sich in der mitte von inseln gebildet haben. da kraxelt man nichts-ahnend einen stollen voller steinformationen entlang und ploetzlich steht man vor einem unberuehrten, von tiefstem dschungel umgebenen smaragdgruenen see, mitten in einem felsen, mitten auf dem meer. es waren faszinierende bilder, die wir heute gesehen haben.

unsere reise ging weiter richtung sueden. von krabi, einem beliebten touristenzentrum an der andaman kueste, fuhren wir fuer zwei tage nach ko phi-phi, spaetestens seit dem film "the beach" (dieser streifen verfolgt uns ohne ende) eine der beruehmtesten inseln thailands. nach der aussteiger-idylle auf ko tao haette der kontrast nicht groesser sein koennen: luxurioese resorts, schamlos ueberteuerte bungalows, pizzerias, franzoesische baeckereien, einige arrogante thais und jede menge eingeflogener zweiwochen-sonnenanbeter...
ko phi-phi mag landschaftlich eine recht nette insel sein, aber das ganze drum-und-dran wurde mir fast zuviel. anderseits ist es ein gluecksfall, dass sich all diese negativen aspekte an einem ort so extrem konzentrieren, so bleiben andere paradiese davon verschont. die insel hat vorwiegend seichte straende und korallen-gaerten, die fast bis ans ufer kommen. eine der hauptbuchten ist ankerplatz fuer protzige speedboote. netterweise hat man an diesem strand ca. 50 qm (bei flut, bei ebbe sind's noch 10) mit boyen abgesichert, damit die lieben urlauber schnorcheln gehen koennen. viel spass beim sonnenliegen und warten bis die tage vorbeigeflossen sind!

jetzt taucht natuerlich die frage auf, warum wir ueberhaupt dorthin fuhren (es ist ja nicht unbekannt, dass ko phi-phi ein mekka dieser art ist). die wahrheit ist, dass unser thailand visum leider dem ende entgegen geht und dies der optimalste ort war, um einmal kurz im andaman meer zu tauchen - viel lieber haetten wir ko lipe besucht, eines dieser kleinen wirklichen paradise, aber es hat nicht sollen sein.
wir meldeten uns fuer einen tagesausflug mit zwei tauchgaengen an und - um es vorweg zu nehmen - wurden belohnt. die sicht (scheinbar redet man beim tauchen ueber nichts anderes) war fuer die gegend nicht so gut, aber zumindest besser als in ko tao. die unterwasserwelt hielt einiges fuer uns bereit: aufregende korallenformationen, schwaerme kleiner fische (einmal schwammen wir durch einen kleinen tunnel, dessen waende mit kleinen fischen uebersaet waren; es war, als ob man in einen grossen schlund schwimmt, grovy), grosse kugelfische und leopard haie. keine panik, diese sind sehr friedlich und liegen vorwiegend am boden. wir genossen den anblick unserer ersten groesseren fische (gute 2 m hatte so einer). manuela sah noch eine meeres-schlange und einen auf dem ruecken liegenden leopard hai - sie braucht naemlich viel weniger luft als ich und darf deshalb laenger fische gucken;-)

das tauchen war echt super und wir freuen uns schon auf das naechste mal! ratet mal, in welcher bucht das boot zwischen den tauchgaengen anlegte: natuerlich dort, wo der bloede beach film gedreht wurde. die an-und-fuer-sich malerische bucht war mit booten vollgestopft. als wir ankamen, huepften von einem tagesauflugs-boot mindestens hundert schnorchler gleichzeitig ins wasser. sage noch einer, dass man nach suedamerika fahren muss, um lemminge zu sehen...

jetzt sind wir in hat yai, einer handelsstadt im sueden thailands, genau zwischen dem thailaendischen golf und dem andaman meer gelegen. hier verbringen wir unsere vorerst letzte nacht im koenigreich. morgen schon sind wir in malaysia. mal sehen, was uns dort erwartet.




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