Dienstag, Oktober 29, 2002

 
der kameltripp war recht nett. die dinger sind ganz schoen hoch und besonders beim aufstehen und niedersetzen empfiehlt es sich, sich gut festzuhalten. wir sind auch in einige doerfer geritten wo wir, kaum abgestiegen, von einer horde kinder umringt waren. niedlich die kleinen, so der erste gedanke... als aber das zweite wort mit betteln zu tun hatte und wir nicht darauf eingingen, wurden die niedlichen kinderlein zu kleinen monstern, die uns beschimpften und mit obszoenen gesten zurueck zum kamel begleiteten. auch das ist leider eine seite des internationalen tourismus!

im naechsten dorf war alles netter - da kam ja auch mein junger kameltreiber her. wir durften seine mama besuchen und mit den geschwistern spielen. so hatten wir unseren spass und ritten gluecklich dem sonnenuntergang entgegen. gluecklich? nur solange bis wir hunderte von touristen erblickten, die ebendiese duene fuer den blick auf die versinkende elypse ausgewaehlt hatten... den hoehepunkt bildeten von kamelen gezogene holzwagen (modell "leiterwagen") aus denen weisse leinentuecher und kopfkissen ausgebreitet waren, damit die touristen ja gemuetlich liegen... auch das ist leider eine seite des internationalen tourismus!

am naechsten tag ging es nach jodhpur. dort haben wir neben den sehenswuerdigkeiten (das beeindruckende fort meherangarh mit maharadscha-palast) auch einen indischen garten besucht. wir waren die einzigen nicht inder und fielen entsprechend auf. es kam sogar vor, dass wir von indern gefragt wurden, ob sie von uns ein foto machen duerften - daraus folgt: wir sind sehr attraktiv!!! die naechste sight war der zoo. es gab viele voegel, zwei baeren, tausend weisse kaninchen und als hoehepunkt indische loewen und tiger. diese sahen allerdings eher mitleid- als furchterregend aus. inidische zoos haben gegen den basler zoli kein brot.

manuela und ich sind inzwischen schon ganz gut im "stur-durch-die-gegend-laufen" und halten uns so viele fahrer, fuehrer, bettler, geschaeftsleute etc. vom hals. natuerlich geht dies nur, solange man weiss, wo man hin will und was man sucht. sobald man fragend und ratlos in der gegend stehen bleibt, ist man seinen frieden los. man muss aber auch bedenken, dass seit dem 11. september der tourismus um bis zu 66 % zurueckgegangen ist und die aktuelle politische weltlage nicht wirklich hoffnung macht. als waere das nicht schon schlimm genug, fiel dieses jahr in rajasthan der monsun sehr mager aus und die leute muessen wirklich hart arbeiten, um ueber die runden zu kommen.

gestern besuchten wir einen der bedeutendsten jain tempel in ranakpur. wunderschoene steinmetz-arbeiten in weissem marmor, eine beruhigende atmosphaere und anmutend dreinblickende goetter-statuen liessen unsere augen gross werden - nur die angeblichen kama sutra darstellungen (alle 84 positionen waeren zu sehen gewesen) fanden wir nicht. das abendessen genossen wir in der pilger-kantine: sehr gut, sehr billig und sehr nett unter indern zu speisen. natuerlich fanden sie es besonders lustig, wie wir mit unseren haenden assen. es gelingt uns inzwischen recht gut, obwohl wir nach moeglichkeit auf loeffel oder gar messer und gabel zurueckgreifen:-)

heute sind wir in udaipur eingefahren. dies ist die stadt mit dem wahnsinnig beruehmten lake palace hotel, das wie eine insel mitten im see schwimmt. wir wohnen leider nicht da, unser reisebuero hat sich diesbezueglich lumpen lassen... hier ist der james bond 007 oktopussi-film gedreht worden und teile vom lake palace hotel und dem city palace muessten zu sehen sein. also wenn ihr wissen wollt, wo wir sind, ab in die videothek. morgen ist sightseeing mit guide angesagt.




Freitag, Oktober 25, 2002

 
so ist das leben, soeben habe ich einige interessante zeilen ueber den karni mata tempel in der naehe von bikaner geschrieben, da faellt der strom aus und alles ist futsch. sachen zweimal schreiben ist nur halb so lustig, aber fuer euch tue ich das gerne (manuela hatte viel mehr pech, bei ihr ging ein text von 45 minuten floete...):

der karni mata tempel ist der rattentempel. im hinduismus glaubt man, dass ratten reinkarnierte goetter sind. deshalb pilgern jeden tag tausende von glaeubigern und touristen an diesen ort um barfuss (in tempeln muss man die schuhe ausziehen) durch die ratten***** zu schlendern - der tempel ist naemlich nicht nur zu ehren von ratten, diese wohnen da auch in massen (essen & getraenke werden fuer sie bereitgestellt). besonders gluecklich darf sich schaetzen, wer die weisse ratte erspaeht, die bringt glueck.

im text erklaerte ich auch, warum jaisalmer die goldene stadt genannt wird. die stadt liegt auf einem huegel am rande der thar wueste und ist aus sandstein gebaut. bei sonnenuntergang erscheint sie in gleissend goldenem licht. bei einem rundgang durch die stadt, spuert man einen hauch aus alten tagen, als noch die maharadjas herrschten: praechtige palaeste, kunstvolle tempel und beeindruckende befestigungsanlagen. friedlich waren sie nicht und ihr leben in saus und braus musste das volk finanzieren. so wie frueher bei uns, frueher???

jetzt machen wir uns auf und reiten auf kamelen in den sonnenuntergang. dann gibt es ein abendessen und folklore bei lagerfeuer im wuestensand.




Donnerstag, Oktober 24, 2002

 
inzwischen sind schon wieder neun lange tage ins land geflossen. es ist nicht so, dass es keinen computer gegeben haette, aber wir wollten zwischendurch ein paar e-mails schreiben, doch die langsamen verbindungen kamen uns in die quere. ich hoffe ihr versteht, dass wenn das schreiben von ein paar e-mails fast eine stunde dauert, irgendwann die lust am pc zu sitzen vergeht. jetzt sitzen wir aber wieder und schreiben tun wir auch:

der trip in die berge war eine gute idee. als geuebte bergfexe - manuela und ich hatten in den letzten jahren beachtliche drei wanderungen unternommen - fanden wir das mitnehmen von pferden fuer eine lockere tagestour etwas uebertrieben. doch schon nach kurzem marschieren in der hoehenluft (wir waren auf ca. 3.500 m.u.m.) aenderten wir unsere meinung und wollten nur noch reiten. so bewanderten/beritten wir an einem tag eine grosse alp mit ausblick auf die kargen steintaeler des himalaya und an dem andern tag ein schmales tal mit steil aufragenden schneebergen und gletschern. witzig, wie wir mit guter bergausruestung auf den pferden sassen und von zwei guides in leichten halbschuhen - marke city-life - begleitet wurden. die idylle wurde durch das tragen von kleinen weissen plastiktueten, in denen sich unser lunch befand, vervollstaendigt.
die zwei naechte verbrachten wir im zelt. es wurde jeweils speziell fuer uns aufgekocht: fuenf gerichte und reis waren das mindeste. weil ich den wunsch geaeussert hatte, gerne chicken zu essen, wurde unterwegs eine quitsch-lebendige henne ins auto gestopft, welche spaeter nicht mehr ganz so lebendig war, dafuer schmeckte sie lecker. einmal gab es ein lagerfeuer, das vor allem unser koch rafiq herbeisehnte, nutzte er doch die gelegenheit, um mit mir ein bierchen zu trinken...

zurueck am hausboot liess ich mir einen haircut verpassen. da ich nicht zum friseur gehen durfte, musste ich mich im vorgarten auf einen sessel setzen und der extra herbei gerufene figaro vollbrachte an mir sein werk open-air. ich muss zugeben, dass er micht echt gut hergerichtet hat und die inderinnen kaum noch den blick von mir wenden koennen - oder liegt das doch an meiner hautfarbe??? wie auch immer, das ergebnis wurde mit "like a movie-star" kommentiert und wenn die das sagen, dann wird es auch stimmen.
die darauffolgenden drei tage verbrachten wir auf dem boot. gluecklicherweise bekamen wir gesellschaft von einem paerchen aus oesterreich: elisabeth & joe. sie wollten urspruenglich von delhi nach goa fliegen, sind dann aber "zufaelligerweise" im gleichen reisebuero gelandet wie wir und haben sich dann "spontan" entschlossen, auch einige tage im noerdlichen himalaya zu verbringen. es tat gut, unsere erfahrungen austauschen zu koennen. witzig und lehrreich, wie sich unsere geschichten glichen!

jetzt sind wir schon den dritten tag in rajasthan unterwegs. von delhi sind wir ueber bikaner nach jaisalmer gereist. wir haben unseren eigenen fahrer, der auch gleichzeitig unser guide ist. wenn ich an die zeit vor unserer abreise denke, dann kann ich mich vage an die vorstellung erinnern, die welt - und als erste station indien - auf eigene faust zu bereisen und zu erkunden. jetzt sitzen wir da und haben bis ende november ein fixes programm fuer nordindien, inklusive 8 naechte goa, in der tasche. ich hoere alle daheimgebliebenen lachen und wenn ich das schreibe, dann lache ich auch und schlage mich gleichzeitig vor den kopf: "alles ok, da oben?" aber eben: erstens kommt es anders, zweitens als man denkt und drittens ist das indien. wir sind indien und da ist zuerst einmal alles anders, ganz anders...




Dienstag, Oktober 15, 2002

 
das wichtigste vorweg: hier in indien sind die tastaturen anders aufgebaut, d.h. ich kann nicht besonders schnell schreiben. es fehlen natuerlich auch die umlaute, weshalb ihr euch mit der "e-beholfenen schreibweise" zufrieden geben muesst. also nicht boese sein, wenn ihr nicht schnell lesen koennt.
das zweitwichtigste: es geht uns gut. wir sind nun den dritten tag im noerdlichen himalaya. von unserem hausboot aus, sehen wir direkt auf den see - ueberrascht, oder?... hier spielt sich das ganze leben auf dem wasser ab. bauern fischen lotus-wurzeln (eine echte delikatesse), es werden holz und waren transportiert und ab und zu faehrt ein touristen-taxi mit ebensolchen beladen vorbei. sehr beschaulich, sehr beruhigend. man vergisst beinahe, dass man in indien ist. die berge erinnern an unsere heimat und die boote und haeuser am ufer sehen den idyllischen bildern von chinas reisfeldern aehnlich. dann gibt es aber ein schmackhaftes abendessen und... kein zweifel, wir sind in indien. umsorgt werden wir bestens von unserem guide bashir und dem koch rafiq. die gastfreundschaft ist ueberwaeltigend und unglaublich umsichtig. bevor wir einen wunsch aussprechen, wird er schon erfuellt. manuela hat sich vor allem ueber warme bettflaschen gefreut, die einfachso im gemachten bett lagen...
morgen verlassen wir unser hausboot "new dilshad", um ein 3-taegiges trekking in den bergen zu unternehmen. wie bei uns eben, einfach ein bisschen hoeher.




Freitag, Oktober 11, 2002

 
jetzt sind wir also in delhi angelangt. am mittwoch morgen nahmen wir schweren herzens von unseren familien abschied. als wir den flieger bestiegen kullerten einige traenen ueber unsere wangen. es ist doch ein gutes zeichen, wenn das verlassen der heimat nicht leicht faellt...
der flug verlief reibungslos. leider liess die filmauswahl etwas zu wuenschen uebrig - dafuer war das essen der austrian airlines umso besser. den ersten tag in delhi verschlief ich zu 88% (ich musste mich von den turbulenzen der letzten tage erholen und vor allem auf die neue umgebung einstellen - es geschah wie im traum...).
heute wurden wir im taxi durch delhi chauffiert und mussten feststellen, dass es wirklich nicht viel zu sehen gab. wenn dann mal was da war, kostete der eintritt gscheitt...
so liessen wir uns von einem reisebueroberater ueberreden, gleich morgen einen flug in den himalaya zu nehmen. dort soll es sehr schoen und ruhig sein und wir werden auf einem hausboot wohnen und diesen ort als den schoensten auf unserer indienreise in erinnerung behalten - so das versprechen!
hoffentlich gibt es auf dem hausboot auch internet:-)) so long!




Freitag, Oktober 04, 2002

 
guguseli. jetzt scheint die website doch einigermassen zu funktionieren - bis auf ein paar texte, die noch umgeschrieben werden möchten. eins nach dem andern, no stress sozusagen. also dann, die letzten erledigungen wollen noch erledigt sein. zurück an die arbeit.




This page is powered by Blogger. Isn't yours? Weblog Commenting and Trackback by HaloScan.com